Die christliche, pro-israelische Organisation „Proclaiming Justice to the Nations“ (PJTN, „Den Völkern Gerechtigkeit verkünden“) will bei einem speziellen UN-Forum am Dienstag in New York christlichen Antisemitismus zur Sprache bringen. Vor Botschaftern und Diplomaten aus aller Welt wird es dabei vor allem um Sanktionen gegen Israel und die Umsetzung der vor 50 Jahren verabschiedeten katholischen Erklärung gegen Antisemitismus gehen.
PJTN hat es sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, über den weltweit steigenden Antisemitismus aufzuklären und dagegen vorzugehen. Das UN-Forum wird gefördert durch die ständigen UN-Vertretungen Israels, Palaus und Zyperns. Der Ökumenische Rat der unabhängigen christlichen Kirchen (WCICC), der nach eigenen Angaben 40 Millionen Christen vertritt, organisiert das Forum mit.
Die Leiterin von PJTN, Laurie Cardoza-Moore, kritisiert vor allem christliche Gemeinschaften, die sich beispielsweise an der BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) gegen Israel beteiligen. Obwohl die katholische Kirche schon vor fünf Jahrzehnten in einer Deklaration den Antisemitismus angebprangert habe, hätten es die Christen noch nicht verstanden, sagt sie der Zeitung „World Net Daily“.
Die Tageszeitung berichtet weiter, dass Vertreter von PJTN bereits im Februar 2015 anlässlich des 50. Jahrestages der Deklaration „Vatican II/Nostra Aetate“ in den Vatikan reisten. Die Deklaration besagt unter anderem, dass die katholische Kirche Juden nicht mehr für den Mord an Jesus verantwortlich macht und sich eindeutig gegen Antisemitismus ausspricht. Obwohl dieser Beschluss damals gefasst worden sei, meint die PJTN-Leiterin Cardoza-Moore, sei die Ersatztheologie weiterhin verbreitet. Juden würde das Recht auf das Land Israel abgesprochen. „Das ist nicht hinnehmbar und muss auf das Schärfste verurteilt werden. Es war und ist unsere biblische Pflicht, für den Staat Israel und die Juden einzustehen.“
PJTN wurde 2001 als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 gegründet. PJTN erklären auf ihrer Homepage, dass sie Medienschaffende, christliche Leiter und christliche Gemeinschaften weltweit dazu aufrufen wollen, im Sinne ihrer biblischen Verantwortung, gegen den „neuen Antisemitismus“ zu handeln. (dhk)