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Chinesischer Botschafter in Israel tot aufgefunden

In seiner Residenz in Herzlia stirbt unerwartet der neue chinesische Botschafter in Israel im Alter von 57 Jahren. Die Todesursache ist offenbar eine natürliche, heißt es aus beiden Ländern.
Wurde nur 57 Jahre alt: der chinesische Botschafter Du Wei

HERZLIA (inn) – Der chinesische Botschafter in Israel, Du Wei, ist am Sonntagmorgen tot in seinem Bett aufgefunden worden. Als Todesursache des 57 Jahre alten Diplomaten gab die Polizei später einen Herzstillstand an. Das chinesische Außenministerium bestätigte, dass Botschafter Du unerwartet „aus gesundheitlichen Gründen“ verstorben sei. Erst im Januar hatte er seinen Posten in Israel übernommen. Die Residenz befindet sich in Herzlia, nördlich von Tel Aviv, wo auch viele andere Diplomaten leben.

Zwischen Israel und China gibt es schon lange enge Beziehungen, nicht nur wegen der zahlreichen chinesischen Gastarbeiter auf israelischen Baustellen. Der Botschafter war verheiratet und hinterlässt einen Jungen. Seine Familie ist ihm jedoch nicht nach Israel gefolgt. Ehe er nach Herzlia kam, war er Botschafter in der Ukraine. Der scheidende israelische Außenminister Israel Katz kondolierte auf Twitter der Volksrepublik China und den Hinterbliebenen.

China hat in den vergangenen Jahren große Investitionen getätigt, unter anderem in israelischen Häfen und beim Bau einer etwa 300 Kilometer langen Eisenbahnlinie durch die Arava-Wüste nach Eilat ganz im Süden des Landes. Die Amerikaner sehen in der spürbaren Präsenz von Chinesen in Israel eine „strategische“ Gefahr. US-Präsident Donald Trump hat die Israelis in letzter Zeit mehrfach aufgerufen, „vorsichtig“ zu sein.

März: Diplomat lobte israelische und chinesische „Widerstandskraft“

Vor wenigen Tagen, am 12. März, hatte der jetzt verstorbene Diplomat noch einen umfangreichen Gastkommentar in der Zeitung „Jerusalem Post“ veröffentlicht. Darin lobte er die „Widerstandskraft“ des chinesischen und israelischen Volkes angesichts der weltweiten Corona-Krise. Wenn beide Länder nicht so energisch durchgegriffen hätten, wäre die Krise noch katastrophaler geworden, schrieb er. Nach seiner Ankunft in Israel habe er sich erst einmal auf Weisung der Gesundheitsbehörden in eine strikte zweiwöchige Quarantäne begeben und sein Haus nicht verlassen.

Von: Ulrich W. Sahm

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