„Frieden muss durch harte Arbeit gewonnen werden, nicht durch Abwarten, er wird nicht von selbst geschehen“, sagte Wang laut einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums auf einer Pressekonferenz mit Peres. „Ich habe dem Präsidenten erzählt, dass ich, bevor ich hierher kam, auf die Spitze des Ölbergs gegangen bin und die Altstadt gesehen habe. In diesen zwei Kilometern habe ich gesehen, dass das Areal eine große Zahl heiliger Stätten von Zivilisationen und Religionen beherbergt. Wir hoffen und glauben, dass die unterschiedlichen Religionen und Zivilisationen in der Lage sein werden, sich zu integrieren, statt aneinander zu geraten, voneinander zu lernen und sich auszutauschen, statt in gegenseitiger Entfremdung zu leben. Wir glauben, dass dieser Tag irgendwann kommen wird.“
Neben den aktuellen Verhandlungen war die iranische Bedrohung ein Thema bei der Zusammenkunft. Peres wiederholte, dass das Atomprogramm des Iran eine Gefahr nicht nur für Israel darstelle, sondern für die gesamte Welt.
Tourismus und Handelsbeziehungen fördern
Wang traf am Donnerstag auch den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman. Sie sprachen unter anderem über das Bestreben, die Visa-Regelungen zwischen den beiden Ländern weiter zu erleichtern. Denn dies werde den Tourismus und die Geschäftsbeziehungen fördern. Der israelische Tourismusminister Usi Landau nahm ebenfalls an dem Treffen teil. Mit Wang sprach er über den gemeinsamen Wunsch, die Flugverbindungen zwischen Israel und China auszuweiten.
Wang nahm auch Bezug auf seinen Besuch in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Er hob hervor, dass China eine starke Haltung gegen Antisemitismus pflege. Die Minister einigten sich darauf, die Zusammenarbeit beim Gedenken an die Schoah zu verstärken.
Lieberman lobte die Bemühungen von US-Außenminister John Kerry um die aktuellen Friedensverhandlungen mit den Palästinensern. Israel sei ernsthaft daran interessiert, ein Abkommen zu erreichen.
Am Mittwoch war Wang bereits mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu zusammengekommen. Außerdem sprach er in Ramallah mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas. Weitere Gesprächspartner waren der Premier im Westjordanland, Sami Hamdallah, und Außenminister Riad al-Malki (Israelnetz berichtete).