"Diese Einstellung mag scheinbar Unterstützung in der arabischen Welt hervorrufen", wurde Polenz von dem Blatt zitiert. "Doch anti-israelische Emotionen werden seit langer Zeit von arabischen Diktatoren benutzt, und es ist fraglich, ob sich das ausgezahlt hat." Weiter habe der CDU-Politiker am Montagabend gesagt: "Die sich verschlechternden Beziehungen sind für uns ein ernsthafter Grund für Besorgnis." Deutschland fühle sich, "als würden zwei Freunde gegeneinander kämpfen".
Das "Hamburger Abendblatt" berichtete unterdessen, Polenz habe anlässlich des Deutschland-Besuches von Präsident Abdullah Gül Religionsfreiheit in der Türkei angemahnt. Christen werde das Praktizieren ihres Glaubens noch immer erschwert. Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion; Volker Kauder, schloss sich dieser Kritik an. Wie die Muslime in Deutschland Moscheen bauen dürfen, so sollten auch Christen in der Türkei Kirchen bauen dürfen.
Nach Einschätzung der "Jerusalem Post" waren die Äußerungen zum türkisch-israelischen Verhältnis ungewöhnlich für Polenz, der sich für einen EU-Beitritt der Türkei starkmacht. Damit steht seine Meinung etwa im Widerspruch zu Bundeskanzlerin Angela Merkel, die eine privilegierte Partnerschaft befürwortet.