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Cameron: Großbritannien ist gegen Israel-Boykott

JERUSALEM (inn) – In seiner Knesset-Rede hat der britische Premier David Cameron am Mittwoch den Schulterschluss mit Israel gesucht. Er warb für die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder und malte die Folgen einer Zwei-Staaten-Lösung für den Nahost-Konflikt aus.
Warb für mehr Zusammenarbeit zwischen Israel und Großbritannien: David Cameron.

Cameron reiste am Mittwoch zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt als Premier vor vier Jahren nach Israel. Dort traf er den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres. Außerem besuchte er die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.
In seiner Rede im israelischen Parlament wies Cameron darauf hin, dass sein Ur-Ur-Großvater Emile Levita jüdischer Herkunft war, der vor 150 Jahren von Deutschland nach Großbritannien zog. Er sei ein Nachfahre von Elijah Levita (1469 – 1549), Verfasser des Werks, das als erster jiddischer Roman gelte. Durch diesen Bezug habe er gelernt, den „außerordentlichen Beitrag des jüdischen Volkes für mein Land und für die Welt“ zu schätzen.

Andenken an Holocaust erhalten

Dies bedeute für Cameron unter anderem, das Andenken an den Holocaust aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grund habe er in Großbritannien eine „Holocaust-Kommission“ eingesetzt, die dazu Material bereitstellen soll. Zu dem Andenken gehöre auch die „lange und rechtmäßige Suche eines Volkes nach einer Nation, und das Recht des jüdischen Volkes, friedvoll und mit Wohlstand in Israel zu leben“.
England habe bei diesen Bestrebungen in der Vergangenheit geholfen, etwa durch die Balfour-Erklärung von 1917, die eine Heimstätte für die Juden in Palästina vorsieht. Heute trete Großbritannien für die Sicherheit Israels ein. Dieser Einsatz bleibe auch in Zukunft „felsenfest“. Außerdem lehne Großbritannien den Israel-Boykott ab. „Den Staat Israel zu entrechten ist falsch und abscheulich. Zusammen werden wir den Israel-Boykott besiegen.“

Die Folgen einer Zwei-Staaten-Lösung

Cameron warb in seiner Rede um die Zusammenarbeit mit Israel, besonders im Hochtechnologie-Sektor. „Großbritannien und Israel teilen die Hingabe, Hightech-Start-Ups zu fördern.“ England profitiere bereits von den israelischen Erfindungen, etwa von der Medizin des Pharmakonzerns „Teva“. „Zusammen können israelische und britische Experten so viel mehr erreichen.“
Der britische Premier sprach sich außerdem für eine Zwei-Staaten-Lösung aus, in der Israel als jüdischer Staat anerkennt sei. Er wolle die Israelis nicht belehren, wie sie dahinkommen, betonte der britische Regierungschef. Aber er wolle über die Folgen sprechen: Israels Beziehungen zu den Ländern der Welt, insbesondere zu den arabischen, würden sich dann normalisieren, die Wirtschaft Israels durch mehr Zusammenarbeit in der Region blühen. „Das sind die Gewinne des Friedens, nach denen ich mich in Israel sehne. Ich werde alles tun, um sie herbeizuführen.“
Zugleich gelte es, sich den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen: Der Iran dürfe keine Atombombe bauen, denn dies gefährde nicht nur Israel, sondern die Welt. „Mit Israel und all unseren Verbündeten wird Großbritannien sicherstellen, dass das nicht passiert.“

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