Bush: „Olmert ist ein ehrlicher Mann“

WASHINGTON (inn) - US-Präsident George W. Bush hat Ehud Olmert als "ehrlichen Mann" bezeichnet, mit dem man gut reden könne. Seine Beziehungen zu Israels Premier seien "nichts anderes als ausgezeichnet", sagte er am Montag bei einem Treffen mit israelischen Journalisten im Weißen Haus in Washington. Bush bezog sich mit seiner Bemerkung auf die aktuellen Korruptionsvorwürfe gegen Olmert.

Gegenüber den Pressevertretern aus Israel betonte der Präsident gleichzeitig, dass der Friedensprozess nicht von einem einzigen Mann abhänge. Er nannte auch zwei mögliche Ersatzleute für den israelischen Regierungschef: Außenministerin Zipi Livni, nach ihm die Nummer zwei in der Kadima-Partei, und Verteidigungsminister Ehud Barak, den Vorsitzenden der Arbeitspartei. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Auch auf palästinensischer Seite seien mehrere Menschen an den Friedensgesprächen beteiligt, fügte Bush hinzu. Die Verantwortung ruhe nicht allein auf dem Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas.

Hofft auf Einigung über Grenzen bis Jahresende

Weil die Verhandlungen mit verschiedenen Personen geführt werden könnten, hoffe er trotz der Ermittlungen gegen Olmert weiter, dass bis zum Jahresende „etwas Bestimmtes“ herauskommen werde, so Bush. Vor allem wünsche er sich eine Übereinkunft bezüglich der Grenzen für einen zukünftigen palästinensischen Staat. Auch US-Außenministerin Condoleezza Rice ist davon überzeugt, dass dies erreichbar ist.

Am heutigen Dienstag soll Bush anlässlich der Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen des Staates Israel in Jerusalem eintreffen. Er hat auch Gespräche mit Olmert und mit Abbas geplant. Dabei will er nach eigenen Angaben die Verhandlungen „ermutigen“. Die USA könnten weder Frieden verhängen noch Grenzen festlegen. Doch den Palästinensern müsse zugesichert werden, dass sie ein zusammenhängendes Staatsgebiet erhielten, und keinen „Schweizer Käse“.

Bush sagte weiter, er strebe keinen Friedensnobelpreis an. Er wolle lediglich seinen Beitrag leisten, um den Friedensprozess voranzubringen. Vor sechzig Jahren habe niemand mit einem friedlichen Europa gerechnet, wie es heutzutage bestehe. Deshalb würden sich die USA weiter im Nahen Osten engagieren. Und wenn die Geschichte ihn einst richten werde, hoffe er auf den Schlusssatz: „Er sah die Bedrohung klar und tat etwas dagegen.“

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