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Busfahrer wegen rassistischer Äußerung entlassen

JERUSALEM (inn) - Ein arabischer Busfahrer in Jerusalem hat einen Äthiopier mit den Worten "Trink mehr Milch, dann wirst du vielleicht so weiß wie ich", beleidigt. Der Fahrer wurde kurz darauf fristlos entlassen. Der Vorfall war nicht der erste, bei dem ein Jerusalemer Busfahrer durch rassistische Äußerungen gegenüber Äthiopiern auffiel.

Der Vorfall ereignete sich am Eingang der Hebräischen Universität auf dem Skopus-Berg. Der Äthiopier, der zur Zeit des Vorfalls für den Sicherheitsdienst der Universität arbeitete, beschwerte sich anschließend beim zuständigen Busunternehmen „Egged“. Yossi Chachkes, Leiter von „Egged“ in Jerusalem, entließ den Fahrer fristlos, nachdem der die Äußerung zugegeben hatte.

Ron Ratner, Pressesprecher von „Egged“, bedauerte den Vorfall anschließend. Er teilte mit, dass der Fahrer nur zeitweise für das Unternehmen gearbeitet habe und unter „kompletter Missachtung“ der Leitlinien des Busunternehmens gehandelt habe. „Wir geben jedes Jahr enorme Summen für die Schulungen unserer Mitarbeiter aus, in denen wir sie mit allen notwendigen Verhaltensmaßnahmen gegenüber den Kunden vertraut machen, unabhängig von deren Religion, Rasse oder Geschlecht.“

„Du stinkender Neger“

Der Vorfall war nicht der erste, bei dem Busfahrer des Unternehmens wegen rassistischer Äußerungen auffielen. Bereits 2005 hatte ein anderer Fahrer an gleicher Stelle einer äthiopischen Sicherheitskraft zugerufen: „Hey Neger, wer hat Dich zum Sicherheitsmann gemacht? Ich werde den Bus nicht für Dich öffnen. Du bist Nichts. Wer hat dich dahingestellt?“ Der Fahrer hatte das Unternehmen anschließend nach zehnjähriger Tätigkeit verlassen.

Bei einem weiteren Vorfall musste das Busunternehmen rund 1.900 Euro an einen jungen Äthiopier zahlen, nachdem einer der Fahrer ihn mit den Worten beschimpft hatte: „Du stinkender Neger bist besser ruhig.“

Führende Angestellte des Unternehmens zeigten sich im aktuellen Fall überrascht, dass ausgerechnet ein arabischer Fahrer durch rassistische Äußerungen auffällt. „Fahrer, die selber Minderheiten angehören, sind normalerweise sehr sensibel gegenüber allen Gruppierungen der Bevölkerung“, kommentierte ein Angestellter den Vorfall.

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