Suche
Close this search box.

Bundestag erinnert an Hamas-Überfall auf Israel

Im Bundestag gedenken die Abgeordneten der Opfer des Hamas-Überfalls auf Israel. In der Debatte kommt es neben fraktionsübergreifenden Solidaritätsbekundungen mit Israel auch zu einem Schlagabtausch zwischen Merz und Scholz.
Von epd

BERLIN (epd) – Der Bundestag hat am Donnerstag der Opfer des terroristischen Überfalls der Hamas auf Israel gedacht. Dabei kam es auch zu einer hitzigen Debatte über die deutsche Außenpolitik.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) nannte den 7. Oktober 2023 eine Zäsur für die Menschen in Israel, für die gesamte Region und die Jüdinnen und Juden in aller Welt. Ihre Gedanken seien bei den Angehörigen der Toten und den in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln. „Für sie ist am 7. Oktober die Zeit stehen geblieben“, sagte die Bundestagspräsidentin.

Seit dem 7. Oktober herrscht Krieg, sagte Bas. Nahezu täglich werde Israel mit Raketen der Hamas aus dem Süden und der Hisbollah aus dem Norden beschossen. Die Bundestagspräsidentin betonte: „Für Israels Sicherheit einzutreten, gehört zur historischen Verantwortung, die uns Deutschen aus der Schoa erwächst.“

Baerbock: „Selbstverteidigung im Einklang mit dem Völkerrecht“

Wie viele Redner aller Fraktionen betonte auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das Selbstverteidigungsrecht Israels und bekräftigte die Unterstützung des jüdischen Staates. Sie sprach aber auch von einer „Kraft der Differenzierung“, die die deutsche Politik leiten müsse. Baerbock zitierte in diesem Zusammenhang die Mutter einer getöteten Geisel mit den Worten „Es gibt keinen Wettbewerb des Leids, keine Gewinner“.

Baerbock betonte, dass es kein Widerspruch sei, das Selbstverteidigungsrecht Israels im „Einklang mit dem humanitären Völkerrecht“ zu unterstützen. Das humanitäre Völkerrecht und das Existenzrecht Israels gehörten „auf das Engste“ zusammen. Dafür stehe die deutsche Staatsräson. Auch deshalb ringe Deutschland jeden Tag darum, dass Hilfe nach Gaza komme. “Israel kann auf Dauer nur in Frieden leben, wenn auch seine Nachbarn, Palästinenserinnen und Palästinenser, auf Dauer in Frieden leben können“, sagte Baerbock.

Scholz: „Wir werden Waffen liefern“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich und Kanzler Olaf Scholz (SPD) lieferten sich einen Schlagabtausch mit Unions-Fraktionschef Friedrich Merz um die militärische und materielle Unterstützung Israels. Oppositionsführer Merz warf der Regierung vor, sich zu weigern, die Exportgenehmigung von Munition und die Lieferung von Ersatzteilen für Panzer nach Israel zu erteilen.

Mützenich und Scholz wiesen den Vorwurf zurück. Scholz sagte, die Regierung habe nicht entschieden, keine Waffen an Israel zu liefern. „Wir haben Waffen geliefert, und wir werden Waffen liefern“, sagte der Kanzler, der auf Merz‘ Vorwürfe hin als Abgeordneter das Wort ergriff. Es werde demnächst weitere Lieferungen geben, erklärte Scholz.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai stellte sich hinter die Angriffe Israels auf die Hisbollah und das iranische Regime, das die Hisbollah unterstützt. Er sagte, je schwächer die Hamas, die Hisbollah und der Iran seien, desto höher seien die Chancen auf eine Befriedung der Region. Die größte Bedrohung für Extremisten sei Frieden im Nahen Osten.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

10 Antworten

  1. Der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, den ich bislang ehrlich gesagt nicht auf dem Radar hatte , hat kurz und klar genau das Richtige gesagt. Das unterscheidet sich wohltuend vom Geschwurbel von Frau Baerbock. Der Mann ist in Teheran geboren, er weiß, wovon er spricht.

    30
  2. Länder, die Israel mit Waffen beliefern, werden von Gott gesegnet, weil sie SEIN Volk unterstützen. Da nützt es nicht, ein paar Gewehrkugeln rüberzuschieben, Herr Scholz! Und deshalb wird diese Ampel bei der nächsten Wahl abgestraft. Wenn eine deutsche Regierung, egal aus welchen Parteien sie sich eine Koalition bildet, sich nicht voll hinter Israel stellt, wird der Zorn Gottes in D unverzüglich zu spüren sein. Und das könnte heftig werden. Mehrere Pandemien, fehlende Medikamente, zu wenig Fachpersonal, ungeahnte Klimaveränderungen u. v. a. steht in den Startlöchern. Beten wir, dass es nicht so weit kommt.

    14
    1. Herr Seelig,

      dass Sie die deutsche Position in Sachen Waffenlieferungen an den einzigen demokratischen Staat da unten kritisieren, das unterstütze ich ohne Wenn und Aber. Der Eiertanz ua der Trampolin-erfahrenen Völkerrechtlerin nimmt mir wirklich die Sprache.

      Nur: Abstrafung der gegenwärtige Bundesregierung, da sie Israel nicht unterstütze? Durch Gott (sic). Also bitte, mir fallen aus dem Stegreif ein Dutzend Gründe ein, warum es gut ist, dass die ggw. Regierung bald in Pension geht. Ohne mystische Ebenen zu streifen. Genauso könnte ein Muslim behaupten, es sei alles Allahs Wille gewesen… . Was wir ja zu Recht für Humbug halten.

      4
  3. Ein tadelloses Zeichen der Deutschen. Der hinterhältige Raketenangriff der Hamasterroristen – der auf Wehrlose und Kleinkinder – abging, ist verabscheuugswürdig und Köpfen niedrigstem Ethos entsprungen. Anstelle die Energie für den Aufbau des „Autonomen Gebietes“ zu verwenden – wie die Israelis für ihr Land aufgewendet haben – graben die Palästos Erdlöcher und Tunnels um Andersdenkende anzugreifen!

    10
  4. AfD-Parlamentsgeschäftsführer Bernd Baumann: „Judenhasser hunderttausendfach ins Land gekommen“. Hinzu komme heute ein „linksextremistischer Mob, der sich mit ihnen verbündet“. Hat er Recht? Ja.

    12
    1. Die AfD ist die einzige Partei, die vor der Islamisierung in D. warnt und deshalb diffamiert wird.

      3
      1. @Schultze
        Die AfD in Westdeutschland. Die AfD in Ostdeutschland wird von Putin gesteuert.

        1
    2. @albert
      Vor Jahren sagte Karl Lagerfeld: “ Es ist nicht normal, daß ein Land, das für die Ermordung von 6 Millionen Juden verantwortlich war, jetzt Millionen von Judenhassern ins Land läßt“.

      0
  5. Wenn ich lese, was Aussenministerin von sich gibt und total anders handelt, Rücktritt. Ohne Rückgrat. Völkerrecht? UNO verkörpert es nicht, wenn es um Israel geht und nicht erst seit Gaza/ Libanon. Ich wünsche allen G’TTES Segen, Shabbat Shalom. Unsere Feiertage, wie auch Jom Kippur, sind seit 7.10. „anders“. OT: Hatte beruflich in France zu tun. War in Freizeit erstmals Normandie Landungsstrände D Day. Das ist bewegend. Lernte Franzosen kennen, die nicht antisemitisch sind.

    13

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen