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Bundesratspräsident Kretschmann in Israel

JERUSALEM / TEL AVIV (inn) – Bundesratspräsident Winfried Kretschmann hat am Mittwoch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht. Am Dienstag war er in einem Kibbutz bei Be‘er Scheva zu Gast und traf Holocaust-Überlebende in Tel Aviv. Der Grünen-Politiker befindet sich noch bis Samstag auf einer Reise durch Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete.
Bundesratspräsident Kretschmann ist derzeit auf einer Israel-Reise.

Im Kibbutz Hatzerim informierte sich der Ministerpräsident Baden-Württembergs über das Leben dort und die geschichtlichen Hintergründe. Nach seinem Besuch betonte er, dass in solch einer Gemeinde besonders Grundwerte wie gegenseitiger Respekt, Gemeinschaft und Zusammenhalt gelebt würden. Früher seien die Ortschaften ein Zeichen für jüdisches Leben und Hoffnung entgegen aller Verfolgungen gewesen, betonte er die Bedeutung eines Kibbutz.
Anschließend sei Kretschmann nach Tel Aviv weitergereist, um Überlebende des Holocaust zu treffen, heißt es in einem Bericht des Bundesrats. Er wolle sich darüber informieren, was in den deutschen Bundesländern und Kommunen getan werden könne, um auch in Zukunft an die Schrecken des Holocaust in Deutschland zu erinnern und Lehren daraus zu ziehen, sagte er. Außerdem müssten die Überlebenden vor jeder Form des Antisemitismus geschützt werden, erklärte der Politiker. Um nachhaltige Wirtschaft und die Zukunft der Energieversorgung ging es bei einem Treffen mit dem israelischen Umweltminister Amir Peretz am Dienstagabend. Eine moderne Energieversorgung sei der Weg zu einer sicheren und stabilen Welt, erklärte Kretschmann. Für Israel und Deutschland spiele eine Modernisierung der Energieversorgung deshalb eine wichtige Rolle.

Yad Vashem: Ein Besuch, der „unter die Haut“ geht

In Yad Vashem gedachte Kretschmann am Mittwoch der sechs Millionen Juden, die im Zweiten Weltkrieg ermordet wurden. In der „Halle der Erinnerung“ legte er einen Kranz nieder. „Das furchtbare Unrecht der Schoah und deren Opfer dürfen nie vergessen werden. Sie bleiben uns Mahnung für Toleranz, Respekt und Menschenrechte“, schrieb er in das Gästebuch. Der Besuch in der Gedenkstätte sei ihm „unter die Haut“ gegangen, gab er anschließend zu.
Im weiteren Verlauf traf Kretschmann den israelischen Vizeaußenminister Se‘ev Elkin und sprach mit ihm über erneuerbare Energien, Wissenstransfer und Jugendaustausch. Außerdem sei es um die Richtlinien für eine Kennzeichnung von Siedlungsprodukten innerhalb der EU gegangen, heißt es in dem Bericht. Am Nachmittag traf sich der Bundesratspräsident mit dem Knesset-Vorsitzenden Juli Edelstein zu politischen Gesprächen.

„Nur Zwei-Staaten-Lösung bringt Frieden“

Mit dem israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres tauschte er sich am Mittwochabend über den Friedensprozess im Nahen Osten und die Energiewende in Deutschland aus. „Wir wollen alles dafür tun, dass Israel in Sicherheit existieren kann und ich hoffe sehr, dass der Friedensprozess nun vorankommt“, sagte Kretschmann nach dem Treffen. Frieden könne nur über eine Zwei-Staaten-Lösung realisiert werden und die EU und die USA sollten alles dafür tun, dass Israel und die Palästinenser die Verhandlungen wieder aufnehmen.
Am heutigen Donnerstag reiste der Bundesratspräsident nach Ramallah weiter und traf sich dort mit dem scheidenden palästinensischen Premiermininster Rami Hamdallah. Er betonte, dass Deutschland und die EU die vom US-Außenminister John Kerry angestoßenen Friedensverhandlungen unterstützten. Hamdallah hoffte auf ein erfolgreiches Treffen zwischen Kerry und dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, das ebenfalls am heutigen Donnerstag stattfindet.

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