JERUSALEM (inn) – Bundespräsident Horst Köhler hat am heutigen Freitag seine viertägige Reise nach Israel beendet. Er selbst zog eine sehr positive Bilanz seines Staatsbesuchs, und israelische Medien lobten sehr seine Rede vor der Knesset am Mittwoch.
„Ich habe gelernt, dass die Israelis außerordentlich freundlich über Deutschland sprechen“, sagte Köhler laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung am Donnerstag. Der Bundespräsident legte am vorletzten Tag seines Besuches einen Kranz an einer Gedenktafel für Attentatsopfer in Haifa nieder. In einem Linienbus hatte sich im März 2003 ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dadurch tötete er 17 Menschen und 53 weitere wurden verletzt.
Köhler besuchte außerdem eine Begegnungsstätte für Juden und Araber in Haifa. Dort sagte er: „Sie geben mir Mut, dass es doch möglich ist, in der oft so verwirrten Welt Frieden zu bekommen.“ Köhler nahm an der Einweihung eines „Waldes der Nationen“ teil. Dort pflanzte er einen Baum; dies sollen künftig an diesem Ort alle Staatsbesucher Israels tun.
Bevor er am heutigen Freitag um 15 Uhr nach Berlin aufbricht, will er der von Deutschen Benediktinern betreuten Abtei „Dormitio“ in Jerusalem einen Besuch abstatten. Anschließend schaut er sich die Hebräische Universität und das Weizmann-Institut in Rehovot an, wo auf den Gebieten Biologie, Biochemie, Physik, Mathematik und Computerwissenschaften geforscht wird.
Großes Lob erntete der Bundespräsident in Israel für seine Rede in der Knesset am Mittwoch. Die Zeitung „Ma´ariv schrieb von einem „Auftritt, der teilweise zu Tränen rührte“. Anlass des ersten Staatsbesuches von Köhler in Israel war der 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern. Der eigentliche Jahrestag dazu ist der 12. Mai. Israels Staatspräsident Mosche Katzav wird im Mai zu einem Gegenbesuch in Deutschland erwartet. Köhler ist der vierte Bundespräsident, der Israel einen Besuch abstattet.