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Bulgarin wird neue UNESCO-Chefin

PARIS (inn) - Die bulgarische Diplomatin Irina Bokova hat die Wahl zur Generaldirektorin der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) gewonnen. Am Dienstag setzte sie sich überraschend gegen den ägyptischen Kulturminister Faruk Hosni durch. Dieser galt zwar als Favorit, er war jedoch umstritten, da er im vergangenen Jahr zur Verbrennung jüdischer Bücher aufgerufen hatte.

Bokova, Bulgariens Botschafterin in Frankreich, gewann die Wahl mit 31 zu 27 Stimmen. Sie ist damit die erste Frau an der Spitze der UNESCO. Am 15. Oktober muss ihre Wahl von der UNESCO-Vollversammlung noch angenommen werden. Dies gilt jedoch als Formsache. Einen Monat später soll Bokova dann den Japaner Koichiro Matsuura nach dessen zehnjähriger Amtszeit ablösen.

Die 57-Jährige betonte nach ihrer Wahl, dass ihre Führung von gegenseitigem Verständnis und kulturellem Dialog geprägt sein werde. Nach der Abstimmung demonstrierte sie Einheit und sprach von „Respekt und Freundschaft“ gegenüber dem Ägypter Hosni.

Israel begrüßt Wahlausgang

Israels Außenamtssprecher Jossi Levy gratulierte Bokova zu ihrem Sieg. „Israel ist zuversichtlich, dass die fruchtbare Zusammenarbeit mit der UNESCO fortgesetzt wird und sich sogar noch ausweiten und vertiefen wird“, so Levy.

Der Friedensnobelpreisträger und Auschwitzüberlebende Eli Wiesel begrüßte die Wahl Bokovas. Damit sei die UN-Organisation einem Desaster entgangen. „Die UNESCO ist einem Skandal, einem moralischen Desaster entgangen. Herr Hosni hat dieses Amt nicht verdient, er hat diese Ehre nicht verdient. Nach meiner Meinung ist das niemand, der je ein Kandidat für diese Position hätte sein dürfen“, sagte Wiesel.

Faruk Hosni, der seit mehr als 20 Jahren in Ägypten Kulturminister ist, hatte im Jahr 2001 die israelische Kultur als unmenschlich bezeichnet. Sie basiere auf Gewalt, Rassismus und Einbildung. Israels einziges Ziel sei es, zu stehlen, um es später als eigenes auszugeben, so Hosni. Im Mai 2008 hatte er gesagt, er erlaube keine israelischen Bücher in der Bibliothek von Alexandria. Sollte er eines finden, würde er es höchstpersönlich verbrennen. Im Mai dieses Jahres entschuldigte er sich für die letzten Äußerungen.

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