Buskila kampiert angesichts der hohen Schulden seiner Stadt vor dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Bereits am Sonntag waren die Angestellten der Stadtverwaltung in einen Streik getreten und zu einer Demonstration in die israelische Hauptstadt gezogen. In den vergangenen Monaten haben sie ihre Gehälter teilweise mit mehreren Wochen Verzögerung erhalten, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Auf Sderot haben Palästinenser im Gazastreifen in den vergangenen Jahren Tausende Raketen und Granaten abgefeuert. In der Nacht zum Mittwoch landeten über 50 Geschosse in der Region. Der 56-jährige Bürgermeister sagte dem Blatt: „Ich habe mich vergewissert, dass die Menschen sicher sind. Ich kann Ihnen sagen, dass wir die einzige Stadt unter den Gemeinden in der Nachbarschaft des Gazastreifens waren, in der heute 80 Prozent der Schüler am Unterricht teilnahmen. Das spricht für die Kraft der Stadt, für die ich kämpfe.“
Der Streik solle die Aufmerksamkeit auf die schlimme Finanzlage von Sderot ziehen, fügte Buskila hinzu. Bislang habe sie erst 10 Prozent der bewilligten Hilfsfonds erhalten – umgerechnet 140.000 von insgesamt 1,4 Millionen Euro. Trotz der Taubheit der Regierung glaube er, dass die Minister zur Vernunft kommen würden, bevor er sein Limit erreiche.
„Das ist keine neue Bitte, es ist Geld, das bereits bewilligt wurde“, betonte das Stadtoberhaupt. „Mit diesem Geld können wir unsere brennenden Probleme lösen. Die Regierung hätte das schon vor langer Zeit tun müssen. Wir sollten nicht um Finanzen bitten müssen, die uns versprochen wurden.“
Aus dem Finanzministerium hieß es, im Dezember 2011 sei nach monatelangen Diskussionen ein Sanierungsvertrag abgeschlossen worden. Doch die Stadt Sderot sei ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen.