TEL AVIV (inn) – Aufgrund eines Fehlers der Behörden konnte der Bürgermeister der irischen Hauptstadt Dublin trotz Verbots nach Israel einreisen. Mícheál Éamonn Mac Donncha kam am Dienstagabend am Ben-Gurion-Flughafen an und fuhr weiter zu einer Konferenz nach Ramallah. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hatte ihn eingeladen.
Offenbar ist ein Buchstabierfehler die Ursache für die Panne. Jedenfalls machte ein nicht genannter Vertreter der Einwanderungsbehörde das Ministerium für strategische Angelegenheiten dafür verantwortlich. Dieses habe auf den Anordnungen für die Grenzbehörde den Namen nicht korrekt wiedergegeben. Normalerweise erkennt das Sicherheitssystem registrierte Namen automatisch – vorausgesetzt, sie sind richtig geschrieben. Auch ein Bild des Politikers hatte die Grenzbehörde nicht vorliegen.
Das Ministerium weist die Vorwürfe zurück: Man habe den Namen weitergegeben, der auch auf der offiziellen Seite des Bürgermeister angegeben ist. Innenminister Arje Deri (Schas) hat den Generaldirektor des Ministeriums, Mordechai Cohen, damit beauftragt, den Vorfall zu untersuchen.
Unmut wegen Resolutionen
Das Einreiseverbot hatte Mac Donncha erst am Dienstag erhalten. Grund dafür sind zwei Resolutionen des Stadtrates von Dublin: Eine spricht sich für den Israel-Boykott aus; mit der anderen ruft die Stadt die irische Regierung auf, den israelischen Botschafter in Irland, Se’ev Boker, auszuweisen.
Mac Donncha ist seit dem Juni 2017 Oberbürgermeister von Dublin; zuvor war er Mitglied im Stadtrat. Im Mai 2017 hatte das Gremium genehmigt, eine palästinensische Flagge auf dem Rathaus zu hissen. Mit der Aktion wollte der Stadtrat Solidarität mit dem palästinensischen Volk zeigen, das unter „brutaler Apartheid“ leide.
Von: df