Suche
Close this search box.

Britischer Botschafter: Es gibt keinen Israel-Boykott

LONDON / JERUSALEM (inn) - Von Großbritannien aus besteht kein wirtschaftlicher Boykott gegenüber Israel. Darauf deuten Zahlen hin, welche ein enormes Wachstum im bilateralen Handel zwischen den beiden Ländern nachweisen. Dies betonte der britische Botschafter in Israel, Matthew Gould, am Mittwoch.

Ein Anstieg der gegenseitigen Im- und Exporte der beiden Länder um 34 Prozent auf 3,75 Millionen Pfund (circa 4,5 Millionen Euro) macht Israel zum wichtigsten Handelspartner Großbritanniens im Nahen Osten. Gleichzeitig hebt das Wachstum den Staat laut Wirtschaftsförderung der britischen Regierung auf Rang 29 seiner Hauptexportländer, berichtete die israelische Tageszeitung "Jerusalem Post" am Mittwoch.

Israelische Exporte nach Großbritannien beliefen sich 2011 auf 2,18 Millionen Pfund (2,58 Millionen Euro), während die Angelsachsen im gleichen Zeitraum Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,57 Millionen Pfund (1,86 Millionen Euro) nach Israel exportierten.

Die Zahlen "geben jedem, der über wirtschaftlichen Boykott spricht, eine sehr gute Antwort, und diese Antwort ist: ‚Welcher ökonomische Boykott?’", sagte Gould in seiner Residenz in Ramat Gan vor Wirtschaftsreportern.

Schottische Boykottbestrebungen

Die Ratsversammlung der schottischen Grafschaft West Dunbartonshire hatte im vergangenen Jahr die Entscheidung getroffen, einen ökonomischen Boykott gegen Israel zu initiieren. Laut Gould tendieren die Israelis jedoch dazu, britische Pro-Boykott-Kampagnen überzubewerten. "Die Wahrheit war: es ging nicht um ganz Schottland – es ging nicht einmal um ganz Dunbartonshire; es ging lediglich um West Dunbartonshire, einen kleinen Regionalrat. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entscheidung werden von niemandem in Israel bemerkt, trotzdem wurde ihr so viel Aufmerksamkeit geschenkt."

Das Weißbuch für Handel und Investitionen der britischen Regierung, eine Sammlung mit Vorschlägen zum Vorgehen in diesen Bereichen, bezeichne Israel 2011 als einen wichtigen strategischen Partner für die Zukunft, so der Botschafter. Zudem mache das Buch ökonomisches Wachstum zu Premierminister David Camerons oberster Priorität.

Goulds Angaben zufolge arbeiten derzeit 250 israelische Firmen im Vereinigten Königreich. Sein erklärtes Ziel ist es, noch mehr Unternehmen aus Israel dafür zu gewinnen, dort zu operieren. "England ist erstklassig darin, Content zu produzieren: Fernsehen, Internet und so weiter. Israel ist absolut weltklasse darin, die Technologie zu produzieren, die diesen Content zum Konsumenten bringt und zu Geld macht", sagte der Botschafter. "Unser Content und eure Technologie passen unglaublich gut zusammen."

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen