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Britische Reporterin auf den Spuren Gilad Schalits

GAZA (inn) - Der vor mehr als zwei Jahren in den Gazastreifen entführte israelische Soldat Gilad Schalit lebt laut einem Mitglied des in der Region berüchtigten Dughmusch-Clans "wie im Paradies". "Jedes Jahr gibt es eine Geburtstagsfeier für ihn. Ja, es gibt Kuchen, Kerzen und Musik, alles", sagte einer der Clan-Ältesten, Abu Chatab Dughmusch, gegenüber einer britischen Reporterin, die sich auf der Suche nach Antworten in den Gazastreifen begeben hat.

„Unsere Religion des Islam verlangt, dass wir uns um unsere Gefangenen kümmern – mehr noch als um unsere eigenen Leute“, sagte Abu Chatab Dughmusch gegenüber der „Sunday Times“-Reporterin Christine Toomey. Er wies zudem Spekulationen zurück, nach denen Schalit in einer mit Sprengstoff versehenen unterirdischen Zelle lebe. „Er wird nicht die ganze Zeit in einem geschlossenen Raum gehalten – das wäre nicht gesund. Er kann rausgehen und frische Luft atmen“, so der 51-jährige Palästinenser. Er gab zudem an, dass die Kassam-Brigaden der Hamas Schalit festhielten.

Hamas-Sprecher gibt Unwissen vor

Wie die „Sunday Times“ weiter berichtet, hat sich Toomey auch mit Mahmud Sahar getroffen – einem Hardliner und Mitbegründer der radikal-islamischen Hamas. Laut dem 63-jährigen Chirurgen wisse jedoch niemand vom militärischen oder politischen Flügel der Organisation, wo sich Schalit befinde. „Nur die kleine Gruppe, die ihn entführt hat, weiß es. Sie sind sehr verschwiegen“, so Sahar.

Während ihres Aufenthaltes im Gazastreifen habe Toomey versucht, mit Vertretern der Kassam-Brigaden zu sprechen. Von diesen sei sie jedoch wiederum an Sahar verwiesen worden. Lediglich er sei autorisiert zu sprechen.

Der Reporterin gelang es jedoch, den Sprecher der Gruppe „Volkswiderstandskomitees“ zu befragen. Die Organisation sei an der Planung der Entführung beteiligt gewesen, heißt es in dem Bericht. „Vor einem Jahr standen wir kurz vor einer Einigung, dann haben die Israelis die Verhandlungen abgebrochen. Wir waren erstaunt darüber, dass sie bereit waren, auf Null zurückzugehen. Es sind die Israelis, die Hindernisse in den Weg legen“, sagte Abu Mudschahed. „Wenn wir nicht bald Resultate sehen, werden wir gezwungen sein, die Akte zu schließen“, so der Palästinenser.

Am kommenden Sonntag findet in London eine Veranstaltung statt, auf welcher das Schicksal von Geiseln weltweit und speziell das von Gilad Schalit zum Thema gemacht werden soll.

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