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Britische Feuerwehrgewerkschaft will Israel-Boykott

LONDON (inn) - Die britische Gewerkschaft der Feuerwehrleute hat zum Boykott gegen Israel aufgerufen. Grund ist die israelische Militäroperation "Gegossenes Blei" Anfang des Jahres.

Die Gewerkschaft mit dem Namen „Fire Brigades Union“ hat den gewerkschaftlichen Dachverband „Trades Union Congress“ (TUC), dem 6,5 Millionen Mitglieder angehören, dazu aufgerufen, sich von seinem israelischen Gegenüber, der Histadrut, zu distanzieren, weil sie die Operation „Gegossenes Blei“ nicht verurteilt hat. Sie verurteilte außerdem eine Stellungnahme der Histadrut vom 13. Januar 2009, in dem sie die Gaza-Operation begrüßt hatte.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, soll der TUC nach Meinung der Feuerwehrgewerkschaft seine Beziehung zur israelischen Histadrut, der etwa 650.000 Menschen angehören, beim kommenden Gewerkschaftskongress nächsten Monat in Liverpool überdenken. Israel verletze zudem internationale Gesetze, hieß es in dem Aufruf. Die britische Gewerkschaft vertritt etwa 85 Prozent der Feuerwehrmänner in Großbritannien.

Seit einigen Monaten versuchen die britische und die israelische Feuerwehrgewerkschaften, eine Zusammenarbeit in Form einer internationalen Gewerkschaft für Feuerwehrbedienstete zu schaffen. Die Dach-Organisation sollte unter dem Mott „Gemeinsam stärker“ kurz nach der Offensive der israelischen Armee im Gazastreifen gegründet werden.

„Gespaltene Persönlichkeit“?

Im Januar gegründete sich die Organisation „Trade Unions Linking Israel and Palestine“ (TULIP). Sie arbeitet mit palästinensischen und israelischen Gewerkschaften sowie mit Nichtregierungsorganisationen zusammen, und sucht Wege, auf Boykott-Forderungen gegen Israel zu reagieren. Sie veröffentlichten beispielsweise ein Plakat, das in Betrieben aufgehängt werden kann. Darauf steht in englischer Sprache: „Nein zu rassistischen Boykotts. Israelis und Palästinenser sind hier willkommen.“

Der Sprecher von TULIP, Eric Lee, beschuldigte laut der „Jerusalem Post“ die Feuerwehrgewerkschaft, eine „gespaltene Persönlichkeit“ zu haben. „Es ist ironisch, dass die Feuerwehrgewerkschaft zwei Monate nach dem Krieg in Gaza mit der israelischen Gewerkschaft und zehn anderen fröhlich eine globale Föderation schafft. Ich verstehe nicht, wieso sie es für angemessen halten, mit israelischen Gewerkschaftern zusammenzuarbeiten, und gleichzeitig den Vorstand der Gewerkschaft aufrufen, seine Beziehung zur Histadrut zu überdenken. Es scheint fast so, als habe die Feuerwehrgewerkschaft eine gespaltene Persönlichkeit.“

Mick Shaw, Präsident der britischen Gewerkschaft der Feuerwehrmänner, antwortete auf die Frage, warum seine Gewerkschaft noch nach der Gaza-Operation mit den israelischen Kollegen zusammenarbeiten wollte, nun aber zu Boykotten gegen Israel aufrufe, seine Organisation wolle mit „progressiven Elementen“ in der israelischen Gesellschaft zusammenarbeiten.

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