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Breite Unterstützung für Abbas als Nachfolger Arafats

RAMALLA (inn) – Die Fatah-Partei wird voraussichtlich den neuen PLO-Chef Mahmud Abbas als Kandidaten für die Wahl zum Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aufstellen. Noch ist unklar, ob sich auch Premierminister Ahmed Qrea zur Wahl stellt.

Das Zentralkomitee der Fatah-Partei, bestehend aus 88 Mitgliedern, will am 20. November in Ramalla zusammentreten, um ihren Kandidaten für die Wahl am 9. Januar zu benennen. Die ersten Verhandlungen hierzu beginnen am heutigen Mittwoch, berichtet die „Jerusalem Post“.

„Es scheint einen Konsens im Komitee zu geben, Abu Masen (Mahmud Abbas) als Kandidaten aufzustellen. Offensichtlich will niemand gegen ihn antreten“, sagte der ehemalige Sprecher Jasser Arafats, Bassam Abu Scharif.

Qreas Nähe zu Arafat

Doch auch für Qrea gebe es starke Unterstützung, sagten Vertraute des Premierministers. Dieser überlege noch, ob er gegen Abbas antreten wird. Qrea, der ein langjähriger Gefährte Arafats ist, genießt wegen seiner Nähe zum ehemaligen PLO-Chef Popularität bei Arafat-Anhängern. „Die Leute wissen, dass Arafat Abu Masen nie vergeben hat“, so ein Vertrauter Qreas. Qrea gilt als Verfechter einer härteren Politik.

Der derzeitige vorläufige Vorsitzende der PA, Rouhi Fatuh, teilte am Dienstag mit, dass er nicht als Kandidat zur Verfügung stehe.

Auch Muhammad Dahlan, ehemaliger Sicherheitsminister unter Abbas, kündigte am Mittwoch an, nicht kandidieren zu wollen. Er unterstütze jedoch Abbas, sagte er. „Abu Masen könnte eine Brücke sein zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft“, so Dahlan, „er könnte alle Generationen zusammenbringen“.

Palästinensische Beobachter vermuten, Abbas könnte Dahlan ein hohes Amt zuweisen, etwa erneut als Sicherheitsminister.

Der nationale Sicherheitsberater, Dschibril Radschub, hat indes noch nicht seine Unterstützung für Abbas ausgedrückt. „Radschub wartet darauf, was Abu Masen ihm anbietet“ mutmaßt eine palästinensische Quelle.

Drohungen von Terror-Gruppen

Der Anführer der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden in Dschenin (Westjordanland), Sacharia Subeidi, kündigte gegenüber der „Financial Times“ an, seine Gruppe wolle Abbas unterstützen. Allerdings hänge dies davon ab, ob der PLO-Chef den „unveränderlichen Forderungen“ der Palästinenser treu bleibe. „Wenn er von unseren Forderungen abweicht – ein Staat in den Grenzen von vor 1967, Jerusalem als Hauptstadt, das Rückkehrrecht der Flüchtlinge und die Freilassung von Gefangenen – werden wir ihn fallen lassen“, so Subeidi, der seit Jahren von Israel gesucht wird. Er warnte zudem, seine Gruppe werde das Fatah Zentralkomitee solange missachten, bis dies die Märtyrer-Brigaden als seinen militärischen Arm akzeptiert habe.

„Bei Abu Amar (Jasser Arafat) konnte ich sicher sein, dass er der israelischen Besatzung Widerstand leistet, und ich wusste, dass er sich um die politische Führung kümmert. Jetzt bin ich da unsicher“, so Subeidi.

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