Suche
Close this search box.

Boykott-Aufruf gegen „Schneewittchen“-Film

Nicht nur im Märchen geraten die böse Königin und Schneewittchen aneinander: Auch im echten Leben gibt es Dissens zwischen den Schauspielerinnen, die sie im neuen Disney-Film verkörpern. Nun werden Boykott-Aufrufe wegen der Verfilmung laut, denn die Israelin Gal Gadot spielt mit.
Von Jörn Schumacher
Hat viel Grund zum Lächeln: Die israelische Schauspielerin Gal Gadot

Im deutschen Märchen Schneewittchen leidet eine böse Königin darunter, dass Schneewittchen noch schöner ist als sie selbst. Deswegen möchte die Königin die junge Frau töten. Doch Schneewittchen findet Unterschlupf bei den sieben Zwergen. Das amerikanische Filmstudio Walt Disney verfilmte den Stoff bereits 1937 als Zeichentrick. Im kommenden Jahr soll eine Neu-Verfilmung in den Kinos starten.

Doch es gibt Ärger wegen der Besetzung: Die böse Königin wird gespielt von der israelischen Schauspielerin Gal Gadot. Der Film kommt am 21. März 2025 in den USA in die Kinos.

Pro-palästinensische Aktivisten protestieren dagegen, dass Disney die Israelin Gadot im neuen Schneewittchen-Film besetzte. Dass diese darin ausgerechnet die böse Königin spiele, passe allerdings wiederum.

Die „Palästinensische Kampagne für einen akademischen und kulturellen Boykott Israels” (PACBI), die zur Bewegung „Boykott, Desinvestition und Sanktionen” (BDS) gehört, rief auf X zum Boykott des Films auf. Gadot helfe, „das Unentschuldbare zu rechtfertigen: Israels anhaltenden Völkermord an 2,3 Millionen Palästinensern in Gaza”, heißt es da. Sie sei eine Art „Kulturbotschafterin für Israel” und versuche „verzweifelt, den Völkermord und den zugrunde liegenden Siedlerkolonialismus und die Apartheid zu beschönigen”.

Wenn sie nun die „böse Königin“ im Disney-Film darstelle, sei das durchaus passend, schreiben die Aktivisten. Bereits im Juli rief die Organisation zum Boykott des neuen Films „Captain America” von Marvel auf, da darin erstmals eine israelische Superheldin namens Sabra (alias Ruth Bat-Seraph) auftritt.

„Gal Gadot ist eine israelische Terroristin”

Als Disney Mitte August den ersten Trailer zum Film veröffentlichte, tauchten in den sozialen Medien zahlreiche Posts auf, die zu einem Boykott aufriefen. „Eine Figur, die versucht, ein Kind zu töten und ihr Königreich zu stehlen. Wie passend“, schrieb ein Nutzer.

Ein anderer Benutzer äußerte unter dem Hashtag #FreePalestine: „Boykottieren Sie unbedingt den Film Schneewittchen, da die israelische Terroristin Gal Gadot für den Film gecastet wurde. Sie ist eine ausgebildete Killerin, die in den israelischen Streitkräften gedient hat. Lassen Sie nicht zu, dass zionistische Terroristen das jemals normalisieren!“

Folgen Sie uns auf Facebook und X!
Melden Sie sich für den Newsletter an!

Gadot, die 1985 in Petach Tikva geboren wurde, setzt sich seit Jahren öffentlich für Israel ein, auch seit dem brutalen Angriff der Hamas am 7. Oktober, der den anhaltenden Krieg im Gazastreifen auslöste. Sie wurde mit 20 Jahren in die israelische Armee eingezogen und absolvierte den obligatorischen zweijährigen Militärdienst.

Im Oktober 2023 unterzeichnete Gadot zusammen mit mehr als 700 anderen Hollywood-Profis einen offenen Brief, in dem sie die palästinensische Terrorgruppe Hamas verurteilte, die Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln forderte und ihre Unterstützung für Israel im Krieg gegen die Hamas zum Ausdruck brachte. Im Dezember kritisierte Gadot die internationale Gemeinschaft scharf für ihr Schweigen zu den zahlreichen sexuellen Übergriffen während der Anschläge vom 7. Oktober und dafür, dass die Terrorgruppe Hamas in Gaza weiterhin weibliche Geiseln festhält.

Gadot wurde vor allem bekannt als „Wonder Woman“ in den Comic-Verfilmungen, darunter „Wonder Woman” (2017) und „Wonder Woman 1984” (2020). Gadot wurde 2018 vom „Time Magazine“ in die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt aufgenommen und gelangte zweimal auf die jährliche Rangliste der bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. Ihr Großvater überlebte den Holocaust nach seiner Inhaftierung im Konzentrationslager Auschwitz.

„Schneewittchen“-Darstellerin: „Free Palestine!”

Unterdessen machte Gadots Co-Star, die „Schneewittchen“-Darstellerin Rachel Zegler, Werbung für den Film mit dem Slogan „Free Palestine“. Die 23-Jährige postete den Trailer auf X und Instagram.

Ihr Beitrag war zweigeteilt und begann mit einem Dank an ihre Fans: „Ich liebe euch alle so sehr! Danke für die Liebe und für 120 Millionen Aufrufe unseres Trailers in nur 24 Stunden.“ In einem zweiten Beitrag kommentierte sie den ersten und fügte hinzu: „Denkt immer daran: free Palestine!“

Viele fassten das als indirekten Angriff auf ihre israelische Kollegin Gadot auf. Der erste Teil von Zeglers Beitrag wurde rund 1,7 Millionen Mal aufgerufen, der zweite Teil über 7 Millionen Mal. Zegler wurde 2001 in New Jersey geboren, ihre Mutter ist kolumbianischer, ihr Vater polnischer Abstammung. Sie bekam für ihre Rolle in Steven Spielbergs Musicaladaption „West Side Story” 2021 einen Golden Globe.

Manche Nutzer antworteten ihrerseits mit „Free Palestine”, aber es gab auch kritische Reaktionen auf den Tweet Zeglers. Viele Nutzer antworteten, sie wollten den Film ohnehin vor allem wegen Gal Gadot sehen, nicht wegen Zegler. Andere fragten die Schauspielerin, ob sie denn irgend etwas über „Palästina“ wisse. „Kannst Du uns etwas über die Geschichte Palästinas erzählen?”, fragte eine Nutzerin. „Wer war der erste König/Präsident/Premierminister…? Archäologie? Währungssystem? Irgendetwas?!” Jemand anderes schrieb: „Und Gott segne Israel!

Der 330 Millionen Dollar teure Disney-Film unter der Regie von Marc Webb sollte ursprünglich im März 2024 in die Kinos kommen, er wurde aber verschoben, unter anderem, weil sich Zegler selbst kritisch zum Inhalt geäußert hatte. Sie „hasse“ das Original von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ aus dem Jahr 1937, hatte Zegler gesagt. Sie bezeichnete die Handlung als „seltsam“ und die Figur des Prinzen als „Stalker“. Außerdem gab sie zu verstehen, sie habe dafür gesorgt, dass im Remake sichergestellt sei, dass alle märchenhaften Knutschereien einvernehmlich erfolgten.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

14 Antworten

  1. Es ist traurig, dass sogar wg. eines Disney-Films die Israelin Gal Gadot verunglimpft wird.
    Wir müssen alle dagegenhalten, Diskussionen über Teilnahmen von Israelischen Schauspieler/innen müssen generell aufhören.
    Die Welt ist verrückt, aber wir müssen an das Licht am Ende des Horizonts glauben.

    33
  2. Das ist doch direkt ein Grund den Film 10× zu sehen. Aber nur wegen Gel Gadot!! Warum hat man die Personen nicht getauscht? Würde besser passen. Is ja eigentlich albern,oder? Mensch,das sind Schauspieler! Nicht sehr Profihaft von Zegler.

    25
  3. Was für eine verrückte Welt. Die Schauspielerin für Schneewittchen darf sich “ free palestine“ politisch äusern. Aber die israelische Schauspielerin als “ böse Königin“ ( Zufall?) wird angegriffen als „militante Zionistin“.
    Diese linksextreme Community zusammen mit ihren muslimischen Anhängern ist nur von Hass auf Israel und Juden geprägt. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Es braucht einfach mehr Menschen in den sozialen Medien, die dagegen halten.

    34
  4. Herr, lass es Hirn regnen ! Ich will niemanden schockieren mit diesem flapsigen Spruch, aber ehrlich ; Schneewittchen, Disney ! Was wollen diese Irren eigentlich? Judenfreie Kultur? Wird schwierig werden. Und ja, was wissen sie von Israel/Palästina? Von nix ’ne Ahnung,aber zu allem ’ne Meinung.

    38
  5. Pro Pals haben bereits überall das Sagen.
    An Geiseln denken sie nicht in ihrem Wahn von Hass auf Juden.
    Man hofiert Mörder, Attentäter, Geiselnehmer, Vergewatiger, Folterer.
    Was für ein Märchenwelt!
    Gal, du bist wunderschön. Wahrscheinlich schöner als Schneewittchen.- Lach –

    33
    1. Das ist sie auch. Gal Gadot ist viel schöner als Rachel Zegler. Sie müssten eigentlich die Rollen tauschen. Wenn die Zegler nicht dabei wäre, würde ich ganz sicher ins Kino gehen. So bin ich hin- und hergerissen …

      5
      1. @ Never again is now – ich sehe es mir nicht an, da ich ganz selten ins Kino gehe. Gestern Abend wurde ich gefragt, warum verfilmt das Disney neu? Er dachte, Zwerg darf man nicht mehr sagen, nur:
        Schneewittchen und die 7 Kleinwüchsigen. !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
        Shalom

        6
  6. Schneewittchen ist ein Märchen. In Märchen bleibt das Böse böse und das Gute gut. Leider ist die Welt kein Märchen, sondern reale Wirklichkeit. Hier wird, was gut war, böse. Aber was böse war, wird nicht gut, weil die Menschen nur noch von Hass geprägt sind. Es wird also zunächst alles schlechter in dieser verrückten Welt. Der letzte Satz eines Märchens heißt: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
    In unserer christlichen Wirklichkeit heißt es aber: Weil Jesus am Kreuz gestorben und auferstanden ist, lebt er noch heute.

    17
  7. Peinlich! Aber die Peinlichen merken es nicht. Blind sind sie also! Und doch bilden sie sich ein, uns die Augen über das angeblich böse Israel öffnen zu müssen. Keine Chance! Wir sind durch Gottes Hilfe zum Klarsehen berufen und begabt. Deshalb lassen wir uns von diesem Theater nicht im Geringstren beeindrucken.

    5
  8. Wobei ich mich frage,hat Zegler die Rolle nur angenommen aus finanziellen Gründen, oder wegen der Propaganda?Sie hätte ja die Rolle nicht übernehmen müssen. Vielleicht beides? Geld und Propaganda? Traurig!

    5

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen