Suche
Close this search box.

Botschafter Oren: „Es gibt keine Spannungen mit den USA“

WASHINGTON (inn) - Israels Botschafter in Washington, Michael Oren, sieht die Beziehungen des jüdischen Staates zu den USA nicht gefährdet. Es gebe zwar Meinungsverschiedenheiten zu speziellen Themen, aber keine echte Krise, sagte Oren gegenüber dem israelischen Rundfunk.

Oren wies darauf hin, dass es in den Beziehungen zwischen beiden Staaten bereits in der Geschichte immer wieder Meinungsverschiedenheiten gab. Als Beispiel nannte er unter anderem die Suez-Krise 1956. Damals hatte US-Präsident Dwight D. Eisenhower Israel mit Sanktionen gedroht. Bei den derzeitigen Meinungsverschiedenheiten über Israels Siedlungspolitik gebe es die Bereitschaft, diese zu lösen. „Wir fühlen keine Spannungen. Es gibt keine Störung der Beziehungen“, so Oren.

Israel habe keinen Verbündeten wie die USA, sagte der Botschafter weiter. Er sei davon überzeugt, dass durch Zusammenarbeit und Kameradschaft eine Vereinbarung gefunden werde. Oren hatte sein Amt als Botschafter am vergangenen Montag angetreten.

Zwischen Israel und den USA herrschen derzeit starke Meinungsverschiedenheiten. US-Präsident Barack Obama fordert von Israels Regierung einen umfassenden Siedlungsbaustopp, einschließlich der Bautätigkeiten in Ostjerusalem. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat zugesichert, kein palästinensisches Land weiter zu annektieren. Er beharrt jedoch auf den Ausbau bestehender Siedlungen. Neuester Streitpunkt sind Pläne über die Errichtung eines Wohnblocks im arabischen Teil Jerusalems.
Am Dienstag war Israel deswegen auch von Frankreich, Russland und Deutschland heftig kritisiert worden. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, hatte Israel aufgefordert, den Siedlungsbau sofort zu stoppen. Anderenfalls begehe es „als demokratischer Staat schrittweise Selbstmord“.

Keine Sanktionen gegen Israel

Robert Wood, Sprecher des US-Außenamtes, versicherte in der Nacht zum Mittwoch vor Journalisten, es sei „verfrüht“, um über Sanktionen gegen Israel zu sprechen. Derzeit werde versucht, „eine Umgebung zu schaffen, die dazu beiträgt, die Gespräche voranzutreiben“.

Hochrangige US-Delegation soll vermitteln

In der kommenden Woche wird in Israel eine hochrangige US-Delegation erwartet. Am Sonntag soll der Nahost-Gesandte George Mitchell eintreffen. Mit ihm soll die Siedlungsproblematik und der Fortschritt mit den Palästinensern erörtert werden. US-Verteidigungsminister Robert Gates wird am Montag für einen Kurzbesuch erwartet. Mit ihm soll über den Iran gesprochen werden. Auch der nationale US-Sicherheitsberater James Jones soll mit zehn hochrangigen Mitarbeitern nach Jerusalem kommen. In den Gesprächen mit ihm soll es um den strategischen Dialog zwischen Israel und den USA gehen.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, schloss sich auch der Sondergesandte für den Nahen Osten und den Iran, Dennis Ross, der Delegation an. Die Regierung in Jerusalem begrüßte diesen Schritt. US-Präsident Obama war in den vergangenen Wochen in Israel in Kritik geraten, weil er den jüdischen Staat ignoriere und stattdessen die arabische Welt umwerbe.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen