PARIS (inn) – Die Botschaft des Staates Israel in Paris will sich nicht am Israelischen Filmfestival der Stadt beteiligten. Hintergrund ist die Wahl des Eröffnungsfilms, berichtet die Zeitung „Jerusalem Post“. Der Film „Foxtrot“ erzählt von der Trauer einer israelischen Familie wegen ihres im Militärdienst verstorbenen Sohnes. Der Streifen gilt in Israel als umstritten. Kulturministerin Miri Regev kritisierte im vergangenen Jahr, dass das Werk die israelische Armee negativ darstelle und damit dem Land schade. Laut Medienberichten hat die Politikerin den Film weder gesehen noch möchte sie das tun.
Die Botschaft gab an, sich in der Regel nicht an künstlerischen Entscheidungen zu beteiligen. Sie respektiere teilnehmende Filme und Künstler. Im Dezember riet die Botschaft den Organisatoren jedoch, „keinen kontroversen und einen zum festlichen Anlass passenden Film“ als Eröffnungsfilm zu wählen. Als die Wahl anders ausfiel, wies das Außenministerium die Botschaft an, nicht an der Eröffnungszeremonie teilzunehmen. Geleistete finanzielle Förderung bleibe aber bei dem Festival. Die Veranstaltung, die Dutzende hebräischsprachige Film auf die Leinwand bringt, läuft vom 13. bis 18. März.
Die israelische Akademie für Film und Fernsehen kürte „Foxtrot“ vergangenes Jahr zum besten Film des Ophir-Preises. Mit dem Gewinn des Ophir-Preises war der Film automatisch als israelischer Vertreter für das Oscar-Rennen 2018 nominiert, kam aber nicht auf die Nominierungsliste. Der israelische Regisseur Samuel Maoz gewann Mitte September bei den Filmfestspielen von Venedig für sein Werk den zweiten Preis der Großen Jury.
Von: mab