Israel muss vorerst auf neue „Hellfire“-Raketen für seine Kampfhubschrauber verzichten, berichtet das „Wall Street Journal“. Die Beziehungen zwischen Israel und den USA seien in keinem guten Zustand. So fühle sich das Weiße Haus von Israel hintergangen und manipuliert. Hintergrund dafür seien Munitionslieferungen an Israel, die das Pentagon während des Gaza-Krieges freigegeben hatte. „Wir wurden umgangen“, zitiert die Zeitung einen US-Diplomaten. Da das Außenministerium und das Weiße Haus bei der Munitionslieferung nicht berücksichtigt worden seien, sollte künftig jede Waffenlieferung an Israel „von höchster Stelle geprüft werden“, sagte ein ranghoher Regierungsbeamter.
Bereits am Mittwoch hätten sich Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und US-Präsident Barack Obama einen „Schlagabtausch“ am Telefon geliefert. Den Mitarbeitern des Weißen Hauses werde nachgesagt, dass sie Netanjahu und seine Berater für rücksichtslos und nicht vertrauenswürdig erachteten.
Israels Finanzminister Jair Lapid bezeichnete derweil die diplomatischen Spannungen mit den USA als „beunruhigend“. Er sprach sich dafür aus, die guten Beziehungen zu Amerika zu erhalten.
Der kürzlich entlassene israelische Vize-Außenminister Danny Ajalon sagte laut der Online-Zeitung „The Times of Israel“, Netanjahu solle sich schnellstmöglich mit Obama treffen und die Schäden der vergangenen Woche reparieren. Die jetzige Beziehungskrise sei keine große Krise, aber ein Anzeichen, dass eine solch größere Krise ins Haus stehen könne. Spannungen habe es auch mit anderen US-Administrationen gegeben, jedoch seien diese nicht in solchem Umfang zur Presse durchgesickert, wie dies nun der Fall sei.