NEW YORK (inn) – Mehr als 70 Prozent der jungen Juden in den USA halten die Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora für wichtig. Bei den israelischen Juden sind es 89 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des Jüdisch-Amerikanischen Ausschuss (JAC) hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Die Organisation befragte etwa 2.000 Juden in den USA und in Israel im Alter von 25 bis 40 Jahren zu den Themen Antisemitismus und Israel.
Bei der Frage zur Bedeutung eines starken Israels für das „Überleben“ der Juden in der Diaspora liegen die Einschätzungen ähnlich weit auseinander wie bei der Frage der Diaspora-Beziehungen: Auf amerikanischer Seite halten knapp 70 Prozent ein starkes Israel für notwendig, in Israel sind es 80 Prozent.
Wenn die Frage in die umgekehrte Richtung geht, kehren sich auch die Mehrheitsverhältnisse um: Für rund 80 Prozent der Amerikaner ist eine starke jüdische Weltgemeinschaft notwendig für das Überleben Israels. In Israel stimmten dem rund 70 Prozent der Teilnehmer zu.
Ein Unbehagen in der Gesellschaft
Die Umfrage ergab auch, dass etwa 90 Prozent der jüdischen Amerikaner eine anti-israelische Atmosphäre an Universitäten und in anderen Bereichen der Gesellschaft wahrnehmen. Rund 23 Prozent gaben an, dass sie sich deswegen mitunter gedrängt fühlen, ihre jüdische Identität zu verschleiern. Für 27 Prozent ist es ein Anlass, das Eintreten für Israel zu überdenken.
Mit Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt sind die Israelis pessimistischer gestimmt als die Amerikaner: Rund 24 Prozent sagen, eine dauerhafte Lösung sei möglich, bei den Amerikanern sind es rund 52 Prozent. Jeweils die Hälfte der Befragten hält eine „Zwei-Staaten-Lösung“ für die beste Option. In der Favoritenliste folgt bei den Israelis eine Annexion mit Sonderstatus für die Palästinenser (19 Prozent), bei den Amerikanern ein bi-nationaler Staat mit einer gemeinsamen Regierung (23 Prozent). (df)