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Bewahrung, wertvolle Begegnungen und Trost

Einen Tag nach dem massiven Raketenangriff des Iran fliegen 25 Christen aus Deutschland und der Schweiz zu einer Solidaritätsreise nach Israel. Die Teilnehmer Dorothea und Andreas Schlegel schildern ihre Eindrücke.
Von Israelnetz
Solidaritätsgruppe Schlegel Jarsetz

Am 2. Oktober steigen wir in München in das Flugzeug nach Tel Aviv. Im Businessbereich fragt mich, Andi, ein Israeli mittleren Alters, ob wir Touristen seien. Nur einen Tag vorher hat der Iran den jüdischen Staat mit 200 ballistischen Raketen angegriffen. Der Mann, der an seiner Kleidung unschwer als Geschäftsmann zu erkennen ist, fragt, warum wir ausgerechnet jetzt nach Israel reisen. Ich erzähle ihm, dass wir eine Solidaritätsreise antreten, weil wir hinter Israel stehen und Israel lieben. Und den Israelis das auch zeigen möchten. Der Mann ist bewegt und streckt mir dankend seine Hand entgegen.

In den vergangenen Jahren waren wir immer wieder als Ehepaar, mit Freunden oder der Gemeinde in Israel. Unsere letzte Reise war für Ende Oktober 2023 geplant und konnte dann wegen des Massakers am 7. Oktober nicht stattfinden. Verschiedene neue Anläufe für einen Flug im vergangenen Jahr scheiterten ebenfalls. Doch nun sitzen wir mit 23 weiteren Christen im Flieger nach Israel. Organisiert haben das unsere Reiseleiter Helmut und Siegrid Jarsetz vom Veranstalter Kreativ Reisen.

Neben dem Kennenlernen des Landes, auch mit seinen historischen und sehr aktuellen geschichtlichen Stätten, haben wir das gemeinsame Ziel: Wir wollen erfahren, wie es den Menschen in Israel geht, wie sie den Alltag im Krieg bewältigen, und wir wollen sehen, wie wir Israel praktisch zur Seite stehen können.

Wüste, historische Stätten, Christen und die Orte des Schreckens

Gleich am ersten Tag erkunden wir die Judäische Wüste im Jeep, mit herrlichem Ausblick auf das Tote Meer – unsere Gruppe ist begeistert. An einem anderen Tag besuchen wir die Altstadt Jerusalems, die wir bisher nur hoch pulsierend kannten. Heute fühlt sie sich menschenleer an. Überall sehen wir das Unverständnis der Einheimischen und Händler: Sind das Touristen und warum sind sie in dieser Kriegszeit hier im Land?

In Beit Dschala erfahren wir, dass es für Christen in den palästinensischen Gebieten immer schwieriger wird. Das christliche, schöne und deutsch geprägte Gästehaus Beit al-Liqa wird von Johnny und Marlene Shahwan geführt und von der Deutschen Missionsgesellschaft (DMG) unterstützt. Seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres sind wir dort die ersten Übernachtungsgäste.

Wir schauen uns wichtige historische Stätten an. Unser messianischer Reiseleiter Michael Schneider schafft immer wieder mit interessanten und humorvollen Ausführungen die Verbindung zwischen den biblischen, geschichtlichen und messianisch-jüdischen Themen und erklärt, wie alles zusammengehört.

Wir fahren in den Süden nach Sderot und zum Aussichtspunkt Richtung Gaza, sowie zum Gedenkort, an dem vor dem 7. Oktober die Polizeistation Sderots stand. Wir hören einige Explosionen, jenseits des wenige hundert Meter entfernten Grenzzauns zu Gaza, und merken, wie dicht alles beieinander liegt. Die Fahrt geht vorbei an Kfar Asa, einer der am schwersten betroffenen Kibuzzim, der von der Hamas komplett zerstört wurde.

Bei Schuva erhalten wir ein Mittagessen an einem Versorgungsstandort und Ruheplatz für Soldaten, den Freiwillige und ehrenamtliche Volontäre auf Spendenbasis betreiben. Unsere Spenden unterstützen eine weitere Versorgung.

Trösten und getröstet werden

Am Autofriedhof bei Sa’ad sehen wir circa 1.500 zerstörte und ausgebrannte Autos. Wir erleben, wie eine junge Frau namens Jessica zum ersten Mal, ein Jahr nach dem Massaker, am Auto ihres Freundes Ben steht. Er hat vielen jungen Menschen noch das Leben gerettet, indem er mehrmals zum Musikfestival hin und zurückfuhr, bevor er selbst ermordet wurde – ein äußerst bewegender und trauriger Moment.

Anschließend stehen wir bewegt vor den mehreren hundert Stelen mit den Gesichtern der 364 ermordeten und 44 entführten Festivalbesucher. Für jeden Einzelnen wurde als Symbol des Lebens ein Baum gepflanzt. Nur drei Stunden später werden wir über Raketenangriffe auf Sderot und Schuva benachrichtigt. Wir danken Gott für die Bewahrung.

Immer wieder gibt es Gespräche und kurze spontane Treffen mit Israelis und immer wieder sind Menschen überrascht und bewegt, dass es Christen aus Deutschland gibt, die sie in der schweren Zeit besuchen und hinter ihnen stehen.

Wir bezeugen „Am Israel chai, das Volk Israel lebt“ und beten für Israel. Am See Genezareth, dem nördlichsten Ziel unserer Reise, erlebt die Reisegruppe erneut große Bewahrung. Nachdem wir nach einer Fahrt auf dem „Worship Boat“ mit Daniel Carmel messianischen Lobpreis hören, in die Anbetung gehen, und danach zum Berg der Seligpreisungen fahren, hören wir Explosionen. Es wird von 30 Raketen berichtet, die auf Tiberias abgefeuert wurden, fast alle werden abgefangen, aber drei schlagen ein.

Nachmittags verlobt sich ein junges Paar aus unserer Gruppe am See Genezareth, auch das ist ein Höhepunkt dieser Reise. Abends hören wir im Hotel von einer weiteren Rakete, die auf der von uns zuvor befahrenen Strecke eigeschlagen hat. Sogar für einen Kurzausflug zum Strand bleibt noch Zeit.

Foto: privat
Nach wiederholtem Aufschieben konnten Dorothea und Andreas Schlegel endlich doch noch nach Israel reisen

Auf unserer Rückfahrt zum Flughafen besuchen wir noch den Platz der Geiseln in Tel Aviv. Nach einer Zeit des Gedenkens beten wir gemeinsam und begegnen Menschen. Berührende Begegnungen erleben wir aber nicht nur tagsüber, sondern auch bei unserem täglichen Abendprogramm. An einem Abend etwa berichtet ein messianischer Jude aus Arad über seine Arbeit unter Beduinen. An einem anderen Tag ein Überlebender des Massakers in Kfar Asa. Der säkulare Jude spricht darüber, wie er mit diesem Trauma lebt und überlebt.

Wertvolle Begegnungen

Alexander Dietze, ein Christ aus Deutschland, erzählt von seiner Arbeit unter Holocaustüberlebenden und Soldaten. Deutlich beschreibt er den Kampf zwischen Licht und Finsternis und dass es die Aufgabe von uns Christen ist, uns eins mit dem Volk Gottes, dem Volk der Juden, zu machen. Wir treffen auch Daniel Geppert, der vom „aki“, dem Arbeitskreis Israel des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes ausgesandt ist. In Herzlija berichtet er von seiner Arbeit als Leiter einer messianischen Gemeinde von der Jerusalemer Gemeinde King of Kings.

Mit unserer Reise wollen wir den Menschen in Israel Solidarität zeigen. Wir wollen zeigen, dass wir zu Israel stehen, den Menschen den Segen Gottes zusprechen, und auch den Soldaten unseren Dank aussprechen für Ihren Einsatz und Schutz für Israel und auch für uns. Wir wollen ihnen zeigen, dass wir für sie beten.

Unser Anliegen ist, dass diese Reise für Israel ein Segen sein darf und wir den Menschen in unserem Umfeld Zeugen sein können, dass Gott zu seinem Volk, dem Volk der Juden, steht, und Israel sowohl beschützt als auch versorgt. Unser Motto ist dabei der Bibelvers aus Jesaja 40,1: „Tröstet, tröstet mein Volk! Spricht euer Gott.“

Wir danken Gott für alle Bewahrung während der Reise und dass er uns als Gruppe seinen reichen Segen schenkte. Wir loben den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs und beten ihn an. Durch ihn sind wir mit dem jüdischen Volk verbunden.

Dorothea und Andreas Schlegel leben in Stetten und waren schon diverse Male in Israel. Dorothea arbeitet ehrenamtlich im Israelladen „Shalom al Israel“. Andreas ist im Ehrenamt Teil des Leitungsteams vom Arbeitskreis Israel (aki) im Liebenzeller Gemeinschaftsverbands e.V. Vom 2. bis 10. Oktober nahmen sie an einer Solidaritätsreise der Agentur Kreativ Reisen nach Israel teil.

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10 Antworten

  1. Danke für den Bericht. Die Solidaritätsreise tut gut: Für Israel und auch für uns Deutsche, weil wir erfahren, dass unser unseliges Deutschland noch gute Menschen hat.
    Die 25 Christen aus Deutschland sind ein gutes Beispiel für das Andere, bessere Deutschland !
    Unsere Politiker/innen sollten sich mal ein Beispiel nehmen, denn diese sind meistens fern vom Guten Geist !
    Lang lebe Israel ! Für ein Israel-freundliches Deutschland !

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    1. Ja, Bravo an diese Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass viel mehr Menschen als man denkt, für Israel sind. Sie grölen halt nicht auf den Strassen herum. Israel ist wie der Kanarienvogel, der früher in Bergwerken gehalten wurde und an dessen Zustand die Bergleute eventuelle Gefahren für sie selbst ermessen konnten. Wenn Israel fällt, was Gott verhüten möge, sind wir die Nächsten.

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  2. Eine Solidaritätsreise nach Israel von 25 Christen aus Deutschland und der Schweiz. Nächstes Mal wollen wir, meine Ehefrau und ich selbst, dabei sein.

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    1. Die nächste Solidaritätsreise ist schon geplant vom 18. – 27.04.2025 wieder mit Kreariv Reisen und Michael Schneider.

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  3. Vielen Dank für den interessanten Bericht mit Kreativ Reisen. Ich freue mich mit dankbaren Herzen ,über alle, die Israel in dieser schwierigen Zeit Unterstützung und Freundschaft erweisen. Herzlichen Dank für euren Mut! Für den Trost den ihr gebracht habt, für die Solidarität die ihr gezeigt habt mit euerer Anwesenheit im Kriegsland.
    Alle Ehre dem Gott Israels und Jakobs. Am Israel Chai!

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  4. Es war eine schöne Zeit und meine Seele ist noch auf dem Rückweg. Danke an alle für viele Begegnungen, Tröstung und Erfahrungen.

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  5. Vielen Dank für diesen berührenden und glaubensstärkenden Reisebericht! Danke für Euren Mut, zu fahren. Danke für die gute Reiseleitung. Danke, dass Ihr das jüdische Volk durch Eure Gegenwart und Eure Segensspuren, die von unserem HERR geführt und beschützt wurden, getröstet und ermutigt habt! Mögen auch Deutschland, die Schweiz und Österreich dadurch gesegnet werden! SHALOM 🇮🇱

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  6. Dankbar bin ich für den authentischen Bericht der Reise und die Ermutigung, die ihr als Christen dem jüdischen Volk präsentiert. Was für eine Wertschätzung. Wir sind als Christen gut beraten dem Volk Gottes Wertschätzung entgegen zu bringen. Danke für diese Reise, den Bericht und die Liebe für das jüdische Volk, die damit deutlich wird.

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