Die Rede habe ihn sehr beeindruckt, besonders die Leidenschaft und die Wahrhaftigkeit, mit der Roth ihre Anliegen vorgetragen habe, sagte Netanjahu bei dem Treffen. „Sie haben die Herzen vieler Einwohner berührt; den Menschen wird bewusst, dass für diese Generation gesorgt werden muss“, ergänzte er.
Roth beklagte, dass sie nicht die vollständige staatliche Unterstützung erhalte, die ihr durch ihre Behinderung eigentlich zustehe. Das Finanzministerium habe nicht anerkannt, dass ihre Behinderung vom Holocaust herrühre. Roth erhalte weniger staatliche Zuwendungen für ihre Holocaust-Leiden, weil sie und ihr Ehemann eine staatlich finanzierte Rente bezögen, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Was hat das mit meiner Behinderung zu tun, die durch den Holocaust verursacht worden ist?“, fragte sie.
Netanjahu habe versprochen, sich für eine bessere Situation der Überlebenden einzusetzen, sagte Roth. Nun warte sie auf einen Anruf des Verantwortlichen für die Fürsorge gegenüber Holocaust-Überlebenden. Der Premierminister sei bei dem Treffen sehr nett gewesen und habe ihr sogar seine Kinder vorstellen wollen. Während des Gesprächs sei ihr außerdem aufgefallen, dass sie das Elternhaus von Netanjahus Ehefrau Sara kenne, da diese aus ihrem Wohnort stamme.
Nach Angaben des Büros des Premierministers habe Netanjahu Roth zugestimmt, dass es ungerechte Behandlungen von Holocaust-Überlebenden gegeben habe und die Fürsorge verbessert werden müsse. Der Staat Israel sei verpflichtet, sich um das Wohlergehen der Überlebenden zu kümmern, heißt es in der Mitteilung weiter. Netanjahu habe den Generaldirektor seines Büros mit der Leitung der Frage zur Sozialhilfe für Holocaust-Überlebende beauftragt.