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Berichte über Geheimverhandlungen zwischen Israel und der Hisbollah

JERUSALEM (inn) – Israels Medien spekulieren über angebliche Geheimverhandlungen zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah Miliz über den Austausch von Gefangenen. Zahlreiche vermißte israelische Soldaten sollen sich im Libanon befinden, darunter der seit 5734 Tagen vermißte Navigator Ron Arad. Die Berichte sind alle unbestätigt.

Der heute 43jährige Arad war am 16. Oktober 1986 mit seinem Phantom-Kampfflieger (F4) bei Sidon abgestürzt und in Gefangenenschaft der Islamisten geraten. Israel geht davon aus, daß der aus Hod Hasharon bei Herzliya stammende Navigator zunächst in die Hände des Sicherheitschefs der Amal-Miliz, Mustafa Durani, geriet. 1994 entführte daher eine israelische Sondereinheit Durani, so wie auch acht Jahre zuvor schon Scheich Abdul Karim Obeid, das einstige spirituelle Oberhaupt der Hisbollah. Die beiden sind – zusammen mit anderen Islamisten aus dem Libanon – das Hauptpfand Israels.

Gerüchte über Verhandlungen erhielten neue Nahrung durch Berichte über eine Verlegung von Obeid und Durani in ein Staatsgefängnis bei Tel Aviv, wo bessere Haftbedingungen herrschen sollen.

Unbestätigten Gerüchten soll Israel sogar bereit sein, das Gebiet der sogenannte Sheba-Farm am Bärenberg (Har Dov) zu räumen. Das umstrittene Gebiet am Hermon-Berg reklamiert die Hisbollah für Libanon. Israel hatte es jedoch 1967 von Syrien erobert. Alle Raketenangriffe vom Libanon der letzten Monate konzentrierten sich auf dieses Terrain.

Israel geht es um die sichere Rückkehr seiner Soldaten. Doch die Verhandlungen mit der offen von Syrien und dem Iran unterstützten Hisbollah gelten als schwierig. Gewöhnlich verlangte die Miliz für jede Information eine sofortige Gegenleistung. In der Vergangenheit hatte beide Seiten über Dritte verhandelt, darunter auch die Bundesregierung. Staatsminister Bernd Schmidbauer, der Geheimdienstkoordinator des damaligen Kanzlers Helmut Kohl, hatte sich Mitte der 90er Jahre mehrfach persönlich für eine Freilassung Arads eingesetzt.

Die Koalition für die vermißten israelischen Soldaten (www.mia.org.il) hat eine „Online“-Unterschriftenliste präsentiert, auf der bislang mehr als eine Viertelmillion Menschen aus aller Welt unterzeichnet haben.

Die Koalition informiert im Internet auch über die anderen israelischen Kriegsgefangenen, die entgegen aller internationaler Konventionen in den Kerkern der Islamisten festgehalten werden. Drei von ihnen sitzen seit 7.322 Tagen in vermutlich libanesischer Geiselhaft: Zachary Baumel, Zvi Feldman und Yehuda Katz. Sie wurden am 11. Juni 1982 in der Panzer-Schlacht bei Sultan Yakoub im Libanon entführt. Ihr Schicksal ist ungeklärt

Seit mehr als 620 Tagen sind ferner Adi Avitan, Benny Avraham und Omar Souad verschwunden. Sie wurden von der Hisbollah-Miliz (unter den Augen indischer „Blauhelm“-Soldaten) in den Libanon entführt und vermutlich ermordet. Acht Tage später entführte die Hisbollah den Kaufmann Elhanan Tannenbaum.

„Israelnetz“ informiert regelmäßig über die Vermißten, damit ihre Namen und ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät.

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