DAMASKUS (inn) – Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Samstag eine iranische Militärbasis in Syrien angegriffen. Das berichteten mehrere arabische Medien. Das syrische Staatsfernsehen bestätigte einen Angriff. Auf israelischer Seite gab es jedoch keine offizielle Bestätigung.
Den Berichten zufolge haben die israelischen Kampfflieger von libanesischem Luftraum aus fünf Raketen auf das Ziel südwestlich von Damaskus geschossen. Zwei davon fing die syrische Raketenabwehr ab. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte spricht von „schweren Explosionen“, die im Gebiet um Damaskus zu hören waren. Der Angriff führte offenbar auch zu Stromausfällen in der Gegend. Arabischen Medien zufolge sind bei dem Angriff zwölf Iraner ums Leben gekommen.
Israel befürchtet seit Längerem, dass sich der Iran in Syrien festsetzt. Der jüdische Staat ist derzeit mit Russland im Gepräch bezüglich einer Pufferzone an der israelisch-syrischen Grenze. Der britische Rundfunk BBC hatte am 10. November einen Bericht veröffentlicht, demzufolge der Iran eine permanente Armeebasis südwestlich von Damaskus baut.
Netanjahu: Iran nicht unterschätzen
Unterdessen hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu das iranische Regime mit den Nationalsozialisten verglichen. Ebenso wie die Nazis habe der Iran ein „ruchloses Bestreben, Juden zu töten“, sagte Netanjahu am Sonntag. Er war per Video dem Saban Forum, einem Treffen von Politikern und Politikanalysten, in der amerikanischen Hauptstadt Washington zugeschaltet.
Netanjahu warnte davor, den Iran zu unterschätzen. Vor dem Zweiten Weltkrieg habe die Welt Hitler unterschätzt. Heute ließen sich viele Politiker und Beobachter vom Iran täuschen, wenn er sich als „gemäßigt“ darstellt. Netanjahu rief die Zuhörer daher auf, das Atomabkommen mit dem Iran zu „reparieren“ und eine entsprechende Initiative von US-Präsident Donald Trump zu nutzen.
Israel kritisiert, dass das Abkommen nach zehn Jahren automatisch ausläuft. Dann fallen die Beschränkungen im Nuklearbereich weg, ohne dass der Iran seine aggressive Haltung gegenüber Israel aufgeben muss.
Eine weitere Gefahrenquelle sieht Israel im Raketenprogramm des Iran. Erst am Montag hat ein Sprecher des iranischen Außenministeriums allerdings betont, dass dieses nicht zur Debatte stehe. „Die Islamische Republik Iran wird definitiv nicht über Verteidigungs- und Raketenangelegenheiten verhandeln“, sagte der Sprecher laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“. In der Vergangenheit hat der Iran Raketen getestet und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen.
Von: df