RAMALLAH (inn) – Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas schließt offenbar nicht mehr aus, an Friedensverhandlungen mit Israel in Kairo teilzunehmen. Das berichtet der Radiosender „Kol Israel“ am Freitag. Abbas habe eine ägyptische Delegation in Ramallah darüber in Kenntnis gesetzt. An der französischen Friedensinitiative halte er jedoch weiterhin fest.
Dem Bericht zufolge hat Abbas Ägypten gebeten, Druck auf Israel auszuüben, um einen Siedlungsbaustopp zu erreichen. Zudem solle Israel palästinensische Gefangene freilassen, bevor es zu einem Treffen kommt. Bei den Verhandlungen sollen auch Frankreich, Russland oder die Schweiz teilnehmen. Laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ ist nicht bekannt, wie Ägypten auf diese Forderungen reagiert hat.
Israel hat in der Vergangenheit betont, offen für direkte Gespräche ohne Vorbedinungen zu sein. Aus diesem Grund lehnt die Regierung um Premier Benjamin Netanjahu die französische Initiative ab. Diese sieht nicht direkte Verhandlungen vor, sondern eine Konferenz mit mehreren Ländern. Ägypten strebt direkte Verhandlungen auf Basis der Arabischen Friedensinitiative an. Netanjahu hatte sich damit „grundsätzlich“ einverstanden erklärt. (df)