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Bericht: Terroristen „unterwandern“ BDS-Organisationen

Laut israelischer Regierung „infiltrieren“ palästinensische Terroristen Nichtregierungsorganisationen. Der Bericht des Ministeriums für strategische Angelegenheiten besagt, dass manche BDS-Aktivisten etwa für die Hamas oder PFLP aktiv sind.
Der Minister für strategische Angelegenheiten, Erdan, stellte den Bericht am Sonntag vor (Archivbild)

JERUSALEM / GAZA / RAMALLAH (inn) – Ein israelischer Regierungsbericht wirft mehreren palästinensischen Nichtregierungsorganisationen (NGO) vor, mit aktiven oder ehemaligen Terroristen zusammenzuarbeiten. Dutzende Verbindungen zwischen der Hamas sowie der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) und den Gruppen, die den Boykott Israels unterstützen, habe das Ministerium für strategische Angelegenheiten aufgedeckt.

Der Minister für strategische Angelegenheiten, Gilad Erdan, präsentierte den Bericht am Sonntag. Die BDS-Bewegung habe sich mit Terrorgruppen zusammengeschlossen, um „Israel von der Landkarte zu wischen“, sagte er laut der Onlinezeitung „Times of Israel“. Und weiter: „Terroristengruppen betrachten Boykotte als eine ergänzende Taktik für Terroranschläge.“

Ideologisches Ziel: Israel vernichten

Der Bericht ist überschrieben mit dem Titel: „Terroristen in Anzügen – Die Verbindungen zwischen Nichtregierungsorganisation, die BDS fördern, und Terror-Organisationen“. Das knapp 80-seitige Schriftstück benennt einige Palästinenser, die sich für die Delegitimierung Israels einsetzen und die Boykott-Bewegung BDS (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) unterstützen. Eine davon ist die ehemalige Flugzeugentführerin und PFLP-Agentin Laila Chaled. Sie sei eine bekannte Person der BDS-Bewegung, sammle Gelder für die Hauptorganisation, habe aber gleichzeitig ihre Verbindungen zu Terroristen aufrecht erhalten. Sie diente laut Bericht 2011 als Vermittlerin zwischen der syrischen PFLP-Kommandozentrale und einem hochrangigen PFLP-Agenten in Jerusalem. Dieser leitete eine Terrorzelle und wurde aufgrund von Terroranschlägen angeklagt. Der Bericht zitiert Chaleds Standpunkt, den sie 2016 in Deutschland während einer Europatour äußerte: „Verhandlungen werden nur mit Messern und Waffen geführt.“

Die Terrorgruppen hätten verstanden, dass sie mit einem bewaffneten Konflikt nicht ihr Ziel erreichen und dieser bei der Mehrheit der westlichen Gesellschaft als unrechtmäßig angesehen werde, heißt es in dem Dokument weiter. Infolgedessen hätten Hamas- und PFLP-Funktionäre „scheinbar harmlose Nichtregierungsorganisationen in der Palästinensischen Autonomiebehörde, Europa, Nordamerika und Südafrika unterwandert. So wollen sie ihr ideologisches Ziel erreichen: die Beseitigung Israels als Nationalstaat des jüdischen Volkes“, schreibt das Ministerium. Zudem betrachteten Terror-Organisationen NGOs als „bequemes Mittel zur Beschaffung von Geldern, die sie sonst nicht erhalten könnten“.

Rechtshilfe für Hamas

Auch ein ehemaliger Agent des militärischen Flügels der Hamas, Muhammad Sawalha, steht auf der Liste. Er war in den vergangenen Jahren Mitglied des Hamas-Politbüros und dessen Vertreter in Großbritannien. Sawalha sei intensiv in die BDS-Kampagne und anti-israelische Aktivitäten involviert. Er leite in Großbritannien mehrere Nichtregierungsorganisationen, die unter anderem den Israel-Boykott fördern. Seine Verbindung zu der Terrorgruppe erhält er laut Bericht aber aufrecht. 2017 sei er etwa mit einer Hamas-Delegation in Russland.

In dem Bericht heißt es weiter, dass etwa der Direktor des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte (PCHR), Radschi Surani, und der Direktor der Rechtsabteilung, Ijad al-Alami, enge Verbindungen zu der Hamas pflegen. Beide stellten der Terror-Organisation Rechtshilfe und Beratung bereit und sammelten Materialien für die Hamas für Gerichtsverfahren gegen den Staat Israel. Zudem lobte Surani die Organisation für ihre „professionelle Arbeit“. Unter dem Hamas-Regime könnten Nichtregierungsorganisationen komplett frei agieren.

Dem Bericht widerspricht etwa Schawan Dschabarin, der früher auch für die PFLP aktiv gewesen sein soll. Er arbeitet heute für die in Ramallah ansässige Menschenrechtsorganisation „Al-Haq“. „Minister Erdan und sein Team lügen“, sagte er der „Times of Israel“. „Wenn sie irgendetwas gegen uns in der Hand haben, können sie dies gerne den Gerichten vorlegen.“

Von: mab

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