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Bennett: Nächstes Schuljahr „Jahr der Jerusalemer Einheit“

JERUSALEM (inn) – Bildungsminister Naftali Bennett hat das kommende Schuljahr zum „Jahr der Jerusalemer Einheit“ erklärt. Er wies auf das anstehende Jubiläum von 50 Jahren Wiedervereinigung der Stadt hin. Die Opposition kritisierte das Vorhaben als Nationalismus-Unterricht.
Bildungsminister Bennett hat das „Jahr der Jerusalemer Einheit“ ausgerufen
Das nächste Schuljahr in Israel soll für sämtliche Klassenstufen das „Jahr der Jerusalemer Einheit“ werden. Das hat Bildungsminister Naftali Bennett am Montag bekanntgegeben. Der Politiker plant, einen erweiterten Lehrplan zu etablieren, dessen zusätzliche Inhalte sich auf die Stadt Jerusalem fokussieren. Er behandelt während des Schuljahres besondere Daten wie etwa den Jerusalem-Tag, der die Wiedervereinigung von Ost- und Westjerusalem 1967 markiert. Bennett sagte am Montag laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“: „Jeder, der versucht hat, uns aus der Stadt zu entwurzeln, hat uns angetrieben, dieses Programm schneller zu entwickeln.“ Der Lehrplan befasse sich in dem besonderen Schuljahr mit der Geschichte der Stadt, ihrem Erbe und den Sehenswürdigkeiten. „Unsere Geschichte beginnt in Jerusalem“, sagte der Bildungsminister, „und davon werden wir in schweren Zeiten unsere Stärke ziehen“.

Meretz-Politiker: Jerusalem keine geeinte Stadt

Das Programm startet offiziell am nächsten Jerusalem-Tag „Jom Jeruschalajim“. Mit dem Vorhaben erhöht sich die Zahl der Schüler, die unterschiedliche Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt besuchen, inklusive der Knesset, des Hohen Gerichtshofs, der Altstadt und Gedenkstätten. Das Ministerium verdoppelt fast die Teilnehmerzahl an der Sechs-Tage-Reise „Masa“ durch Israel von 12.000 auf 21.000. Sie startet am ersten Tag bei Sonnenaufgang mit einem Besuch des Grabes von Israels erstem Premierminister David Ben-Gurion im Negev und endet mit einem Wochenende in Jerusalem. Der Parlamentarier Issawi Frej von der linksgerichteten Meretz-Partei kritisierte Bennetts Plan und sagte, der Minister sei von der Bildung über Nationalismus nun bei Sciene-Fiction angekommen. Jerusalem sei keine geeinte Stadt, sondern vielmehr „zwei unterschiedliche Welten“. „50 Jahre Besatzung haben Jerusalem nicht geeint, sondern es fragmentiert und in ein Pulverfass verwandelt, das jeden Tag aufs Neue explodiert.“ Wenn der Bildungsminister über Jerusalem aufklären wolle, sollte er über die „institutionelle Diskriminierung gegen 40 Prozent seiner Bewohner sprechen sowie über das Fehlen der Infrastruktur im östlichen Teil der Stadt“. (ms)

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