TEL AVIV (inn) – Der israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer hat Filmteams untersagt, Soldaten künftig bei Einsätzen in der palästinensischen Bevölkerung zu begleiten.
Dieses Verbot folgt einer Reportage des israelischen Senders „Channel Two“ von letztem Wochenende, die für scharfe Kritik am Vorgehen der israelischen Armee sorgte.
Während der Sitzung des Verteidigungsrates hatte auch der Abgeordnete Yosef Lapid (Shinui) die Zulassung von Kamerateams kritisiert. Es solle nicht länger möglich sei, Filmaufnahmen von Militäreinsätzen zu erlauben, die später dem Ansehen der Armee schadeten.
Nachdem ein italienischer Pressephotograph während einem Schußwechsel in der palästinensischen Autonomiestadt Ramallah am vergangenen Mittwoch ums Leben kam, hatte die israelische Regierung bereits ein grundsätzliches Verbot von Filmaufnahemen während Militäreinsätzen erwogen, da die Armee die Sicherheit der Journalisten nicht garantieren kann.
Zudem hängt das Maß an Gewalt auf palästinensischer Seite häufig von dem Aufgebot an Kamerateams ab. So ist es für israelische Soldaten an den Brennpunkten des Konfliktes selbstverständlich, bei einem großen Aufgebot an Kamerateams auch mit besonders schweren Unruhen zu rechnen, da Palästinenser ihre Gewalt meist medienwirksam „präsentieren“.