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Begleitschutz für ultra-orthodoxe Soldaten

JERUSALEM (inn) – Die „Kibbutz-Bewegung“ hat ein Schutzprogramm für ultra-orthodoxe Soldaten gestartet. Mitglieder der Organisation wollen diese künftig durch den Jerusalemer Stadtteil Mea Schearim begleiten, um sie vor Angriffen anderer Haredim zu beschützen.
Im ultra-orthodoxen Jerusalemer Stadtteil Mea Schearim wurden vermehrt strenggläubige Soldaten von anderen Haredim angegriffen.

„Überall dort, wo sich ein Soldat bedroht fühlt, werden wir helfen“, sagte der Sprecher der „Kibbutz-Bewegung“ Joel Marschak. Auf Wunsch führen freiwillige Helfer der Organisation ultra-orthodoxe Soldaten durch Mea Schearim. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Bei dem Schutzprogramm können die Betroffenen auswählen, ob sie von den Ehrenamtlichen zu Fuß oder im Auto zum Zielort gebracht werden wollen. „Kommt es zu bedrohlichen Situationen, alarmieren die Helfer die Polizei.“
Die Begleiter seien unbewaffnet. Außerdem seien die städtischen Behörden und Sicherheitsdienste laut der „Kibbutz-Bewegung“ über die Maßnahme informiert. Der Dienst wird donnerstags und freitags angeboten. „Wir freuen uns über jeden, der sich für die Sicherheit des Staates einsetzt. Daher haben wir beschlossen, denen Sicherheit zu geben, die sie brauchen“, sagte Marschak. Bereits bis Mittwoch hätten sich 15 Freiwillige gemeldet.
Die Maßnahme solle eine Reaktion auf die zahlreichen Übergriffe von Haredim gegen ultra-orthodoxe Soldaten sein, fügte Marschak hinzu. Erst in der vergangenen Woche war ein ultra-orthodoxer Soldat von einem Dutzend strenggläubigen Juden angegriffen worden. Ultra-orthodoxe Juden, die in der Armee dienen, sind zunehmend Anfeindungen anderer strenggläubiger Juden ausgesetzt, die den Wehrdienst vehement ablehnen.
Israels Staatspräsident Schimon Peres empfing am Sonntag Wehrdienstleistende, die Opfer solcher Überfälle geworden waren (Israelnetz berichtete). In einer Rede kritisierte er die Angriffe seitens der ultra-orthodoxen Juden auf die ultra-orthodoxen Soldaten.
Die Kibbutz-Bewegung ist die Dachorganisation aller Kibbutzim. Ihr Aufgabenbereich liegt in der Stärkung der einzelnen Kibbutzim in ihrer Struktur und Ausrichtung. Sie vertritt die Kibbutzim außerdem in Angelegenheiten mit der Regierung und mit Behörden.

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