"Ich sage klar und deutlich, dass weder direkte noch indirekte Verhandlungen möglich sind, denn es gibt keinen Partner auf der israelischen Seite. Israel hat keine Führer wie Charles de Gaulle oder Frederik de Klerk, stattdessen gibt es dort extremistische Führer, die an einer Mentalität der Besatzung, den Siedlungen und an Rassismus festhalten", sagte Barghuti laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an".
Von seiner Zelle aus mahnte Barghuti die rivalisierenden Palästinensergruppen zur Einheit. An die Hamas appellierte er, einen "mutigen Schritt" in Richtung Versöhnung mit der Fatah-Partei zu gehen. Zudem forderte er die Palästinenser zur Wiederbelebung des "Volkswiderstandes" in Kooperation mit internationalen Solidaritätsbewegungen auf. Dies sei eine brauchbare Alternative zu Verhandlungen.
Der Fatah-Führer übte zudem Kritik an der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Diese unternehme nichts für die Freilassung der in Israel inhaftierten Palästinenser.
Barghuti war eine führende Gestalt in den beiden "Intifadas", die 1987 und 2000 begannen. Im Jahr 2004 wurde er von Israel wegen mehrfachen Mordes zu einer fünffachen lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Bei Umfragen zu Präsidentschaftswahlen räumen die Palästinenser dem Fatah-Führer immer wieder gute Chancen ein – vor allem, wenn Amtsinhaber Mahmud Abbas bei seiner Ankündigung bleibt und nicht mehr kandidiert.