Mit dem vor kurzem angetretenen US-Verteidigungsminister Chuck Hagel habe er jemanden gefunden, der die Sicherheit Israels unterstütze. Die anfängliche Kritik gegen den Amerikaner sei „übertrieben“ gewesen, sagte Barak nach Angaben der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Israel und die USA seien sich einig, dass ausschließlich der jüdische Staat selbst für seine Sicherheit, sein Militär und seinen Geheimdienst verantwortlich sei. Barak betonte in dem Zusammenhang das Recht seines Landes auf unabhängige Maßnahmen bei Bedrohungen der israelischen Sicherheit. Israel könne sich nicht nur „auf seine besten Freunde“ verlassen, was auch immer diese dem Land an Hilfen zur Verteidigung versprechen mögen. Eine umfassende Unterstützung in „Worst-Case-Szenarien“ sehe er nicht als selbstverständlich an.
Der israelisch-palästinensische Konflikt sei außerdem nicht der Ursprung aller Probleme im Nahen Osten. Viele meinten, die Unruhen in der Region rührten von der Unfähigkeit Israels, mit den Palästinensern eine Friedensvereinbarung zu schaffen. „Auch, wenn wir einen Friedensvertrag mit den Palästinensern erreicht hätten, wären die Muslimbrüder in Ägypten an die Macht gekommen, in Syrien gäbe es Krieg und der Iran hätte weiterhin nukleare Ressourcen gesucht und die Vormacht in der Golfregion angestrebt“, machte Barak klar. Die Sanktionen gegen den Iran seien zwar „schmerzlich und einflussreich“, aber sie würden nicht dazu führen, dass das Land sein Atomprogramm aufgebe.
Die größten Herausforderungen für Israel seien derzeit der Iran, Syrien und die Waffentransporte an die Hisbollah. Trotzdem zeigte sich der Politiker zuversichtlich. Es gebe kein Land in Nahen Osten, das in der Lage sei, Israel erfolgreich über den Luft- oder Landweg anzugreifen. „Israel ist offensichtlich das stärkste Land im Nahen Osten“, sagte Barak.
