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Barak in der Türkei um Entspannung bemüht

ANKARA (inn) - Israels Verteidigungsminister Ehud Barak hat sich am Sonntag in Ankara mit mehreren Vertretern der türkischen Regierung getroffen. Die Gespräche dienten vor allem der Besserung der bilateralen Beziehungen nach einer diplomatischen Krise.

Der Besuch war bereits vor dem jüngsten Streit geplant gewesen. Nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Vecdi Gönül zeigte sich Barak auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zuversichtlich. Sein Besuch habe ihm gezeigt, dass selbst „Höhen und Tiefen korrigiert werden können und wir die Tradition der Freundschaft und Kooperation fortsetzen können“. Die Türkei sei ein wichtiger Spieler in der Region und eine der Säulen im Nahen Osten. Israel schätze die Beziehungen zur Türkei und wolle diese vertiefen, heißt es laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Gönül sagte nach dem Treffen mit Barak: „Wir leben in derselben Region, obwohl wir nicht dieselben Grenzen haben, haben wir dieselben Interessen. Wir werden weiterhin strategische Verbündete sein, solange sich unsere Interessen decken.“ Er betonte, dass Israel und die Türkei ihre militärische Zusammenarbeit fortsetzen würden. Bislang seien 13 gemeinsame Verteidigungsprojekte beendet worden, an sechs weiteren werde derzeit gearbeitet, so Gönül.

In dem Gespräch ging es unter anderem um den Nahostkonflikt, mögliche Friedensgespräche mit Syrien, militärische Zusammenarbeit, den Atomstreit mit dem Iran und ein großes Rüstungsgeschäft.

Zuvor hatte sich Barak zu einem mehr als drei Stunden dauernden Gespräch mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu getroffen. Aus israelischen Kreisen hieß es, das Gespräch habe in einer „sehr freundlichen Atmosphäre stattgefunden“.

Barak war der erste israelische Politiker, der seit der jüngsten Krise zwischen beiden Staaten in der Türkei empfangen wurde. Ausgelöst hatte den Eklat Israels stellvertretender Außenminister Danny Ajalon. Aus Protest gegen eine türkische Fernsehserie, in der israelische Agenten in der Türkei als Babyfänger dargestellt worden waren, hatte er den türkischen Botschafter Ahmet Oguz Celikkol einbestellt und bewusst gedemütigt. Ajalon hatte sich später auf Drängen von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Schimon Peres für sein Verhalten offiziell entschuldigt.

Verschiedene türkische Menschenrechtsgruppen hatten im Vorfeld von Baraks Besuch die Festnahme des israelischen Ministers in der Türkei beantragt. Sie werfen ihm Kriegsverbrechen vor.

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