Der Papst empfing den Präsidenten der Universität, Rabbi Daniel Herschkowitz, sowie weitere Vertreter der Hochschule im Vatikan. „Wir sind die Söhne Abrahams und wir haben das Vorrecht und die Verantwortung, die Menschheit auf dem Weg des Friedens zu führen“, sagte Franziskus bei dem Treffen.
Insbesondere ehrt die Universität Franziskus‘ Beitrag für den jüdisch-christlichen Dialog. Die Hochschule würdigt auch dessen „Wärme gegenüber der jüdischen Nation, die besonders bei seinem offiziellen Besuch in Israel zum Ausdruck kam“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Der Papst bereiste den Nahen Osten im Mai dieses Jahres.
Mit der Auszeichnung läutet die Universität in Ramat Gan die Feierlichkeiten zu ihrem 60-jährigen Bestehen ein. Der frühere israelische Staatspräsident Schimon Peres hat die Universität gebeten, als israelische Basis für den Dialog der Religionen zu fungieren. Peres und Papst Franziskus hatten sich darauf verständigt, bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten.
Protest gegen Auszeichnung
Sowohl die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) als auch die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) legten beim Vatikan im Vorfeld des Besuches Protest ein. Es sei unangemessen, dass der Papst Vertreter einer Universität empfängt, die ein rechtes Meinungsspektrum vertrete und Siedler unterstütze. Franziskus solle die Ehrung der Universität ablehnen, forderte der PLO-Vertreter Hana Amira gegenüber der israelischen Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Der Außenminister der palästinensischen Einheitsregierung, Riad Maliki, äußerte auch im Nachhinein Kritik an der Auszeichnung. Am Montag verfasste er ein Protestschreiben an den Vatikan. Die Bar-Ilan-Universität sei eine Einrichtung, die „Hass und Hetze gegen Nicht-Juden“ fördere, schrieb er darin laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Aufgrund dessen sei er „betroffen und besorgt“, da der Papst die Auszeichnung angenommen hat.