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Ban im Gazastreifen mit Schuhen beworfen

GAZA (inn) - Einen ungemütlichen Empfang haben palästinensische Demonstranten dem UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon im Gazastreifen bereitet: Sie bewarfen seinen Konvoi am Eres-Grenzübergang mit Steinen und Schuhen. Dabei wurde niemand verletzt. Die Hamas-Sicherheitskräfte sorgten dafür, dass die Fahrzeuge ihren Weg ungehindert fortsetzen konnten.

Die Teilnehmer der Kundgebung hatten eine Menschenkette gebildet, um den Konvoi aufzuhalten. Unter den Demonstranten waren Angehörige von Palästinensern, die in Israel inhaftiert sind. Sie warfen Ban Befangenheit zugunsten Israels vor. Zudem weigere er sich, die Verwandten palästinensischer Häftlinge zu treffen, hieß es laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an".

Ein Sprecher der Terroristen, die 2002 nach der Besetzung der Bethlehemer Geburtskirche aus dem Westjordanland ausgewiesen worden waren, beteiligte sich ebenfalls an der Protestkundgebung. Er rief den UN-Generalsekretär dazu auf, die Rechte der Palästinenser zu schützen – auch die der inhaftierten und deportierten.

Bewohner, deren Häuser bei der israelischen Operation "Gegossenes Blei" zur Jahreswende 2008/09 zerstört worden waren, hielten Transparente hoch. Darauf war unter anderem zu lesen: "Gaza lebt in Finsternis" oder "Rettet die Kinder von Gaza".

Entschuldigung der PLO

Die Führung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) entschuldigte sich am Donnerstag für die "sonderbare" Begrüßung. Die Palästinenser seien gastfreundlich, teilte das Exekutivkomitee mit. Sie empfingen gerne offizielle Vertreter, die in die besetzten Gebiete kämen, um die durch Israel verursachten "Leiden und Verbrechen" zu sehen.

Die PLO respektiere Bans Rolle bei der Unterstützung der palästinensischen Rechte, hieß es weiter. Das Exekutivkomitee forderte die Palästinenser auf, solch ein Verhalten zu stoppen, das "im Widerspruch zur palästinensischen Tradition der Gastfreundschaft" stehe.

Der UN-Generalsekretär selbst spielte den Vorfall auf einer Pressekonferenz im Gazastreifen herunter: "Ich danke den Menschen in Gaza für den warmen Empfang. Ich habe viele Menschen angetroffen, die mich am Eingang erwarteten." Seine Worte wurden von den örtlichen Journalisten mit Gelächter quittiert.

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