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Ban im Gazastreifen: „Blockade stärkt Extremisten“

GAZA (inn) - UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hat am Sonntag die Blockade des Gazastreifens scharf kritisiert. Diese sei falsch und verursache "unakzeptables Leid", so Ban bei einem Besuch in Chan Junis im südlichen Gazastreifen. Den Palästinensern sicherte er die weitere Unterstützung der UN zu.

Vor Bans Besuch in dem abgeriegelten Gebiet hatte Israel zugestimmt, Material für den Bau von 150 Wohnhäusern in Chan Junis, einer Getreidemühle, Schulräumen und einer Kläranlage in den Gazastreifen zu lassen. Ban bezeichnete die Maßnahme als „positiven Willkommensschritt“. Allerdings sei sie „ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Seit seinem letzten Besuch vor 15 Monaten seien nur wenige Aufbauarbeiten durchgeführt worden. „Es ist sehr schmerzlich für mich, all diesen Schaden zu sehen“, so Ban. Er forderte Israel dazu auf, die Blockade des Gazastreifens aufzuheben. Diese sei falsch und könne nicht aufrechterhalten werden. Sie ermutige den Schmuggel und stärke außerdem die Extremisten, sagte der UN-Generalsekretär laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Er rief die Bevölkerung in Gaza zum Gewaltverzicht und zur palästinensischen Einheit auf. „Meine Botschaft an die Menschen in Gaza ist diese: Die Vereinten Nationen werden hinter Euch stehen und Euch weiterhin unterstützen, damit ihr all dieses menschliche Leiden überwinden könnt.“

Lob für Israels Hilfe in Haiti

In Jerusalem traf sich Ban mit Israels stellvertretendem Außenminister Danny Ajalon. Dabei lobte er Israels Einsatz in Haiti nach dem schweren Erdbeben. „Ich weiß, dass Sie große Menschlichkeit, eine große Liebe für die Menschlichkeit, gezeigt haben, indem Sie schnelle und sehr großzügige Hilfe für die Menschen in Haiti gesandt haben.“ In dem Gespräch ging es unter anderem um Israels Beteiligung an weltweiten Hilfsaktionen der UN.

Bei Treffen mit Verteidigungsminister Ehud Barak und Premierminister Benjamin Netanjahu besprach Ban regionale Angelegenheiten, wie die Beziehungen zu Syrien und dem Libanon sowie UN-Sanktionen gegen den Iran. Der Generalsekretär kündigte an, er wolle am Gipfeltreffen der Arabischen Liga Ende März in Libyen teilnehmen. Dabei wolle er die arabischen Führer ermutigen, indirekte Gespräche zwischen Israel und den Palästinenser zu unterstützen.

In Jerusalem traf sich Ban außerdem mit den Eltern des von Palästinensern entführen Soldaten Gilad Schalit. Er rief die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen dazu auf, den Israeli freizulassen. „Diese Angelegenheit kann und sollte jetzt gelöst werden“, so Ban.

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