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Bahnt Obama einen Weg

JERUSALEM (inn) – Hoher Besuch im Anmarsch: Der amerikanische Präsident Barack Obama wird ab dem 20. März im jüdischen Staat gastieren. Für den dreitägigen Aufenthalt laufen die Vorbereitungen heiß. Einige Israelis fangen an, Gedichte zu schreiben.
Macht bald Halt in Israel: der amerikanische Präsident Barack Obama.

Die Organisationen lassen keinen Zweifel, dass sie sich über die Bedeutung des Besuches im Klaren sind. „Es ist wichtig für uns, dass der Premierminister und der Präsident fruchtbare und produktive Gespräche haben“, betonte etwa der nationale Sicherheitsberater Ja‘akow Amidror laut Mitteilung des Büros des Premiers. „Das ist die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit in den nächsten vier Jahren.“

Hoher Sicherheitsaufwand

Entsprechend aufwändig gestaltet sich die Planung des Aufenthalts. Für die Sicherheit des Präsidenten, der Israel zum ersten Mal in dieser Funktion besucht, seien 10.000 Polizisten abgestellt, sagte der Sprecher der Polizei, Micky Rosenfeld, laut der isralischen Zeitung „Jerusalem Post“. Seit dem Besuch von Obamas Amtsvorgänger George W. Bush im Jahr 2008 habe es keine Sicherheitsvorkehrungen dieser Größe gegeben.
Und der Präsident kommt nicht allein: Obama begleiten 500 Personen, darunter Angehörige seines Stabes, Journalisten und Sicherheitskräfte, die mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schabak ihre Arbeit koordinieren. Für die Sicherheit beim geplanten Besuch im Westjordanland seien palästinensische Behörden und die israelische Armee verantwortlich.

Das Neueste en passant

Ganz zeitgemäß stellt das Büro des Premierministers eine kostenlose App bereit, die es ermöglicht, sich in Echtzeit über die neuesten Vorkommnisse während des Besuchs auf dem Laufenden zu halten. Derzeit ist die Minianwendung in hebräischer und englischer Sprache und für das Betriebssystem „Apple“ verfügbar. Wie bei einem Vorbereitungstreffen am Sonntag laut wurde, soll auch eine arabische Version für das Betriebsystem „Android“ erscheinen.
Und natürlich sind die Amerikaner in Sachen digitaler Werbung kein unbeschriebenes Blatt: Die US-Botschaft in Israel hat am Sonntag einen Wettbewerb um Einladungen zu Obamas Hauptrede in Jerusalem gestartet. Dazu müssen Nutzer auf der Facebook-Seite der Botschaft „Gefällt mir“ anklicken und in einem möglichst originellen Kommentar schreiben, warum ausgerechnet sie eingeladen werden sollten. Bislang hinterließen sie mehr als 1.000 Kommentare, die zum Teil künstlerische Formen annehmen: Ein Nutzer schrieb ein Gedicht über die schwierige, aber nicht hoffnungslose Lage Israels im Nahen Osten und über seine Hoffnung auf eine überraschende Rede Obamas.

Protestaufrufe im Vorfeld

Doch nicht alle schauen hoffnungsvoll auf den Besuch. Die palästinensische Jugendorganisation „Palästinenser für Würde“ rief zu Protesten auf: „Wir appellieren an das palästinensische Volk, (…) gegen den Empfang desjenigen zu protestieren, der Israel für den ‚wichtigsten Verbündeten in der Region‘ hält, und sich zu weigern, zu nutzlosen Verhandlungen zurückzukehren.“ Die USA finanzierten das israelische Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ und seien außerdem gegen die Aufnahme „Palästinas“ als Beobachterstaat gewesen, führten sie in einer Mitteilung von Montag ins Feld.

Zunächst keine neuen Verhandlungen

Obama selbst bemühte sich, die Erwartungen an seinen Besuch nicht zu hoch anzusetzen. Er habe keinen „bedeutenden Friedensplan“ im Gepäck. Auch angesichts der gegenwärtigen Regierungsbildung in Israel kämen Friedensverhandlungen zu früh, sagte er laut dem amerikanischen Magazin „Time“. Allerdings schloss er neue Friedensbemühungen in sechs Monaten oder einem Jahr nicht aus.
In den drei Tagen seines Besuchs wird Obama zunächst den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu treffen und „Iron Dome“ besichtigen. Neben Museumsbesuchen wird Obama am Folgetag Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah aufsuchen, um sich anschließend zum Staatsdinner mit dem israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres zu begeben. Am Freitag schließlich wird Obama das Grab des 1995 ermordeten Premiers Jitzak Rabin sowie das des Begründers des modernen Zionismus‘, Theodor Herzl, besuchen.

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