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Axel Springer Verlag verteidigt Israelflagge

Das größte deutsche Verlagshaus setzt mit einer israelischen Flagge ein Zeichen der Solidarität. Dies stößt auf Kritik bei Palästinensern.
Die Israel-Flagge war zwei Wochen lang vor dem Hauptquartier des Springer-Verlags in Berlin zu sehen

BERLIN (inn) – „Wer damit ein Problem hat, sollte sich lieber einen neuen Job suchen.“ Es sind klare Worte vom Chef des Axel Springer Verlags, Mathias Döpfner – und sie betonen sein persönliches Anliegen. In einer Mitarbeiterkonferenz hatte es teilweise kritische Nachfragen zu der Israel-Flagge gegeben, die zwei Wochen lang auf dem Vorplatz des Axel-Springer-Hauses zu sehen war. Damit wollte das Medienunternehmen ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus setzen. Als die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas im Mai in vollem Gange waren, hatten sich antisemitische Gewalttaten und Vandalismus gegen Synagogen gehäuft.

In einem offenen Brief an den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDVZ) hat Verlagschef Döpfner den grassierenden Antisemitismus verurteilt. „Das beunruhigt mich zutiefst“, schrieb er. Ein klares Bekenntnis gegen jede Form von Antisemitismus müsse eine Selbstverständlichkeit sein.

Im zweiten ethischen Grundsatz des Medienunternehmens heißt es, der Axel Springer Verlag unterstütze das jüdische Volk und das Existenzrecht Israels. Döpfner bezeichnet sich selbst als „nichtjüdischen Zionisten“. Im Jahr 2019 erhielt er vom Zentralrat der Juden die höchste Auszeichnung. Damals schrieb die „Jüdische Allgemeine“: „Es gibt nicht viele, die in der Presse so für Israel und für lebende Juden einstehen wie Döpfner.“

In der Mitarbeiterkonferenz hat Döpfners Stellungnahme viel Zuspruch gefunden. Es gab allerdings auch vereinzelte Nachfragen, ob der ethische Grundsatz die unabhängige Berichterstattung behindern könnte. Döpfner äußerte sich offen zu allen Anmerkungen und betonte die journalistische Pflicht der ausgewogenen und kritischen Berichterstattung, auch in Bezug auf Israel. Wer sich allerdings gegen das Existenzrecht Israels ausspreche, passe nicht zu dem Unternehmen und seinen Werten.

Palästinenser: „Solidarität mit Besatzungstruppen“

Die der Hamas nahestehende palästinensische Nachrichtenplattform „Days of Palestine“ kritisierte den Vorfall. Sie sprach von „Drohungen“ des Verlagschefs gegenüber Angestellten, die gegen die Aktion protestiert hätten. Der Verlag habe damit seine „absolute Solidarität mit dem, was die israelischen Besatzungstruppen tun“, ausgedrückt.

Der Axel-Springer-Verlag ist der größte digitale Verlag in Europa. Er beschäftigt weltweit etwa 16.000 Mitarbeiter in mehr als 40 Ländern.

Von: mad

Dieser Artikel wurde um 17:31 Uhr aktualisiert.

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