Springer sei zu Lebzeiten ein „Verteidiger Israels“, ein „echter Freund“ und ein „aktiver Helfer“ gewesen, sagte die Schatzmeisterin des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Chella Safra, am Montagabend bei der Verleihung im Jüdischen Museum in Berlin. Im Jahr 1966, als Berlin und Jerusalem geteilte Städte gewesen waren, traf sich der Verleger mit Jerusalems Bürgermeister Teddy Kollek. Beide hätten an eine Wiedervereinigung ihrer Städte geglaubt, berichtet die Zeitung „Die Welt“.
Zudem habe Springer viel und oft für Einrichtungen in Israel gespendet. Die 1967 formulierte Verfassung des Axel-Springer-Unternehmens betone neben dem Einsatz für Demokratie und Freiheit auch eine „Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen“ und eine Unterstützung des Existenzrechts des israelischen Volkes.
Axel Springer starb 1985. Die Ehrung nahm seine Witwe Friede Springer entgegen. Zu der Verleihung am Montagabend im Glashof des Jüdischen Museums Berlin erschienen auch der israelische Botschafter Jakov Hadas-Handelsman und Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Es handele sich um den wichtigsten Preis der jüdischen Welt und man sei sich schnell einig gewesen, dass als Preisträger in Berlin nur Axel Springer in Frage komme, sagte WJC-Präsident Ronald S. Lauder nach Angaben der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“.
Den Theodor-Herzl-Preis erhielten bisher bereits die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton, der Publizist Elie Wiesel und der ehemalige israelische Staatspräsident Schimon Peres.
Der diesjährige Preis wurde im Rahmen der Berliner WJC-Tagung verliehen, bei dem sich drei Tage lang 150 Mitglieder über die Situation der Juden in Europa und die Lage in Israel austauschten.