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Austauschprogramm: Vier Israelis lernen Deutschen Bundestag kennen

BERLIN (inn) - Das Internationale Parlaments-Stipendium (IPS) bietet jährlich 120 ausländischen Stipendiaten die Möglichkeit, den Bundestag und seine Arbeit näher kennenzulernen. In diesem Jahr sind erstmals auch vier israelische Teilnehmer mit dabei, um im "Hohen Hause" mitzuarbeiten.

Aus 28 Ländern kommen die jungen Menschen, die das Programm mit der Unterstützung der drei Berliner Universitäten absolvieren. Sie arbeiten in den Abgeordnetenbüros, begleiten die Parlamentarier in ihren Wahlkreis und sind für ein Semester als Studenten der Humboldt-Universität eingeschrieben. Ziel des Programmes ist es, die Beziehungen mit den teilnehmenden Ländern zu fördern. Die Zeitschrift „Blickpunkt Bundestag“ hat die vier israelischen Teilnehmer in ihrer aktuellen Ausgabe porträtiert.

Unter den Stipendiaten befindet sich auch die Studentin Radmila Abramov, die in Russland geboren wurde. Verschiedene Austauschprogramme und Praktika in Brüssel, Zürich, Wien, Heidelberg und Dresden weckten ihre Lust auf Politik. Sie bewarb sich beim IPS-Programm und volontiert nun bei Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt. Innen- und außenpolitische Themen sind ihr Schwerpunkt und sie hat sich zum Ziel gesetzt später einmal selbst in der europäischen Politik zu arbeiten.

Rabbiner sucht im IPS-Programm intellektuelle Herausforderung

Eine ganz andere Biographie hat Yoav Sapir. Der 29-Jährige macht zurzeit eine Ausbildung zum Rabbiner und suchte eine intellektuelle Herausforderung als er sich bei IPS bewarb. Alle Mitglieder seiner Familie, die den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, sind nach Israel ausgewandert. Aufgrund der Geschichte seiner Vorfahrern begann Yoav Sapir, sich auch mit der deutschen Geschichte zu beschäftigen. Weil er eine bildungsbürgerliche Schicht, wie es sie vor dem Holocaust gab, vermisst, setzt er sich bevorzugt mit jüdisch-deutschen Themen auseinander. Für den Grünen-Abgeordneten Jerzy Montag bereitet er in seinem Volontariat unter anderem Fachgespräche vor.

Austauschprogramm als Investition in den Nachwuchs

Der dritte israelische Teilnehmer, Michael Rimmel, sieht die Investition in den Nachwuchs im Rahmen des Programms auch als eine Art diplomatischen Akt. Rimmel arbeitet im Büro des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert. Als Sohn deutschstämmiger Juden wuchs er in Haifa auf, weil seiner Vorfahren nach dem Zweiten Weltkrieg dorthin emigrierten. Mittlerweile hat er seinen Bachelor in Politikwissenschaften in Berlin gemacht und arbeitet an seinem Master in Tel Aviv, wo er sich intensiv mit Friedens- und Konfliktforschung befasst.

Der Vierte ist David Cahn, ein Schweizer mit israelischem Pass. Er möchte gerne eine diplomatische Laufbahn einschlagen. In den vergangenen Monaten hat er im Rahmen des Austauschprogramms für die Unionspolitikerin Gitta Connemann gearbeitet. In wenigen Wochen kehren die Stipendiaten wieder in ihre Heimat zurück.

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