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Austausch abgesegnet

JERUSALEM (inn) - Die israelische Regierung hat am Dienstag dem Austausch zwischen Israel und der Hisbollah zugestimmt. In einer Kabinettssitzung stimmten 22 Minister dafür und drei dagegen. Unterdessen berichtet die libanesische Tageszeitung "Al-Achbar" über die Umstände der Entführung der Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev.

Das Kabinett hatte am Dienstag den von der Hisbollah vorgelegten Report über das Schicksal des israelischen Luftwaffennavigators Ron Arad erörtert. Obwohl Premierminister Ehud Olmert den Bericht als „absolut unbefriedigend“ bezeichnete, stimmten die Minister für den Austausch. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, hatten auch Vertreter der israelischen Geheimdienste von dem Handel abgeraten, da der Arad-Bericht nicht die gewünschten Informationen enthalte. Das Kabinett betonte jedoch, dass es sich weiter für die Aufklärung des Schicksals von Arad einsetzen werde.

Der Austausch soll am morgigen Mittwoch um 9 Uhr Ortszeit in Rosch Hanikra an der israelisch-libanesischen Grenze stattfinden. Israel geht davon aus, dass die beiden Soldaten tot sind. Am Montagabend begann die Armee mit den Vorbereitungen für die Beerdigungen von Goldwasser und Regev. Gleichzeitig werden jedoch Ärzte des Internationalen Roten Kreuzes an der Grenze positioniert, für den Fall, dass die Israelis doch noch leben.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, wird der Austausch in mehreren Etappen abgewickelt werden. Zuerst werde die Hisbollah Goldwasser und Regev übergeben – tot oder lebendig. Sollten die Soldaten tot sein, wird das Armee-Rabbinat und die Polizei die Leichen identifizieren. Nach positiver Identifizierung wird der wegen Mordes in Israel inhaftierte Libanese Samir Kuntar sowie vier weitere libanesische Häftlinge freigelassen und zusammen mit 199 libanesischen und palästinensischen Leichen an die Miliz übergeben.

Libanesische Zeitung: Ein Soldat ist tot

Unterdessen berichtet die libanesische Tageszeitung „Al-Achbar“ am Dienstag über die Entführung von Goldwasser und Regev am 12. Juli 2006. Dem Bericht zufolge wurde einer der Soldaten während des Vorfalls getötet. Um wen es sich handelt, wurde nicht genannt.

Laut „Al-Achbar“ hatte die Hisbollah vier Einheiten für die Entführung entsendet. Zum Zeitpunkt des Überfalls seien Soldaten in zwei Armee-Jeeps auf israelischer Seite unterwegs gewesen. Ziel sei es gewesen, die Soldaten aus dem ersten Fahrzeug zu entführen. Eine Gruppe der Miliz war verantwortlich für den Mörsergranatenbeschuss, die zweite sollte Deckungsfeuer geben, die dritte feuerte auf Einrichtungen der israelischen Armee im Grenzgebiet. Die vierte Einheit drang während des Beschusses nach Israel ein und entführte die beiden jungen Männer.

Beide Soldaten seien bei dem Beschuss ihres Jeeps verletzt worden, einer starb noch während des Überfalls.

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