Zurzeit nehmen bereits 300 Landwirte an dem elfmonatigen Programm teil, das unter der Schirmherrschaft des Staatspräsidenten Schimon Peres steht. Laut Angaben des israelischen Außenministeriums sollen weitere 700 Auszubildende im Sommer hinzukommen. Auch Länder wie Kambodscha und Myanmar werden sich an dem Programm beteiligen. Es handelt sich um eine Kombination aus theoretischen und praktischen Modulen, die bei landwirtschaftlichen Unternehmen in den Bezirken Ramat Hanegev und Zentral-Arava absolviert werden können. Es fallen weder Kosten für die israelische noch für die vietnamesische Regierung an. Die Flugkosten jedoch werden von den Landwirten übernommen, denen ein monatlich festgelegter Mindestlohn in Aussicht gestellt wird.
Israelische Technologien ermöglichen wirtschaftlichen Fortschritt
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen, die sich aus dem Programm ergeben, sollen die Auszubildenden eigene landwirtschaftliche Betriebe in ihren Ländern etablieren. Profitieren können sie dabei von israelischen Technologien wie der Tröpfchenbewässerung. Experten erhoffen sich von dem Programm, dass Investitionen israelischer Firmen in Vietnam zunehmen werden und somit die israelische Wirtschaft im Gegenzug gestärkt wird.
Auch die politischen und diplomatischen Beziehungen sollen durch das Programm gestärkt werden. Viele der Landwirte, die an dem Programm teilgenommen haben, seien mit ihren Erfahrungen als qualifizierte Botschafter des Landes Israel in die Heimat zurückgekehrt, heißt es von Seiten des Außenministeriums.
"Win-win-Situation" für beide Seiten
Schmuel Rifman, Stadtrat von Ramat Negev, ist sich sicher, dass sich die wirtschaftliche Kooperation als "Win-win-Situation" für beide Seiten erweisen wird. Zum einen für die israelische Regierung und die Landwirte in Negev, die fähige Arbeitskräfte an die Seite gestellt bekommen, und zum anderen für die vietnamesische Regierung und die dortigen Landwirte.
Efrat Duvdevani, Büroleiter von Präsident Peres, zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung der verschiedenen Ministerien, das Programm durchzuführen. Für ihn öffnete Peres‘ Staatsbesuch die Türen für die Zusammenarbeit der beiden Länder. Es solle ein Aktionsplan folgen, um die Interessen der Länder nicht nur im Agrarsektor, sondern vor allem auch in den Bereichen der Energie, Infrastruktur und Sicherheit auf einen Nenner zu bringen.