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Auftakt der Verhandlungen

WASHINGTON (inn) – Mit einem festlichen Abendessen haben die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern in Washington begonnen. Die Partner vereinbarten, über den Verlauf der Gespräche Stillschweigen zu bewahren. Von außen kommen ermutigende und kritische Stimmen.
Festlicher Auftakt: Am Montag trafen sich die Verhandlungspartner zum Dinner in Washington.

Der US-amerikanische Außenminister John Kerry lud die Gesprächspartner, die israelische Justizministerin Zippi Livni und den palästinensischen Chefunterhändler Saeb Erekat, am Montagabend zum Dinner in das US-Außenministerium ein. Nach dreijähriger Unterbrechung bildet dieses Treffen den Auftakt zu neuen direkten Gesprächen, die neun Monate andauern sollen.

Verhandlungsführer in Begleitung

Livni lobte im Anschluss die gute Atmosphäre während des Dinners. Auf einer persönlichen Ebene sei es ein Treffen alter Freunde gewesen, sagte sie laut der Zeitung „Yediot Aharonot“. Die Teilnehmer würden sich bereits von früheren Verhandlungsrunden gut kennen. Alle hätten ihren Willen bekundet, die Gespräche geheim zu halten, damit diese gelingen könnten. „Wenn wir es ernst meinen, und das tun wir, halten wir uns daran.“
Livni war bereits 2009, unter dem damaligen Premierminister Ehud Olmert, an den Verhandlungen beteiligt. Für eine Mitwirkung an der gegenwärtigen Regierung hatte die Justizministerin die Verhandlungsführerschaft eingefordert. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu behält sich aber das letzte Wort bei etwaigen Vereinbarungen vor. Außerdem hat er seinen Vertrauten und langjährigen Rechtsanwalt Jitzchak Molcho zu den Gesprächen mitgeschickt.

Stimmen von außen

Auch Erekat ist nicht alleine nach Washington gekommen. Ihn begleitet Mohammed Ishtjeh, ein Vertrauter des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas. Dieser hat sich am Montag während eines Besuches in Ägypten, bei dem er den ägyptischen Interims-Präsidenten Adli Mansur traf, in die Gespräche eingeschaltet. Er betonte, in einem zukünftigen Palästinenserstaat würden weder israelische Siedler noch Truppen bleiben. Netanjahu hat jedoch immer betont, israelische Soldaten an der Grenze zu Jordanien belassen zu wollen.
Derartige Bemerkungen dürften die ohnehin schwierigen Verhandlungen, die am Dienstagnachmittag deutscher Zeit weitergehen sollen, nicht erleichtern. Auch US-Präsident Barack Obama betonte die komplexe Situation. „Dies ist ein vielversprechender Schritt“, sagte er am Montagabend. „Aber harte Arbeit und schwierige Entscheidungen stehen aus.“

Tanz auf diplomatischem Parkett

In diesem Sinne betonte Kerry auch im Vorfeld des Dinners, der Schlüssel zu einer Lösung in den „harten, komplizierten, emotionalen und symbolischen“ Angelegenheiten liege in vernünftigen Kompromissen. „Ich weiß, dass die Verhandlungen schwierig werden, aber ich weiß auch, dass es schlimmer werden könnte, wenn wir es nicht versuchen.“
Als „Navigationshilfe“ diene Martin Indyk, den Kerry zum amerikanischen Sondergesandten für die israelisch-palästinensischen Verhandlungen ernannt hat. Der frühere US-Botschafter in Israel sprach von einer „einschüchternden und jeglichen Stolz brechenden Herausforderung“, von der er aber nicht ablassen könne. Er wolle diesen „Durchbruch“ in eine vollwertige Friedensvereinbarung umwandeln.

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