BEIT SHEMESH (inn) – Kibbutzim – die israelischen Kollektiv-Siedlungen gibt es nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten.
Darüber berichtete die englischsprachige Tageszeitung „Jerusalem Post“. In einer Reportage über das 1987 gegründete Kibbutz Tamuz in der westlich Jerusalems gelegenen Stadt Beit Shemesh veröffentlichte das Blatt folgende Zahlen:
Danach gibt es 10 Kollektiv-Siedlungen in städtischer Umgebung im Vergleich zu 270 zumeist landwirtschaftlichen oder im Tourismusbereich tätigen Kooperativen auf dem Land. Die erste derartige Siedlung entstand 1947 – im Jahr vor der Staatsgründung Israels.
Die Kibbutzniks in Beit Shemesh – einer Stadt mit einem hohen Bevölkerungsanteil von Ultra-Orthodoxen (Haredim) und Neueinwanderern aus Rußland – betreiben hauptsächlich Einrichtungen im Sozialbereich.
Obwohl die zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Land Israel entwickelte Kibbutz-Bewegung stets nur eine Minderheit in der Gesellschaft darstellte, brachte sie eine Reihe der besten politischen und militärischen Führer Israels hervor.
Die überwiegend sozialistisch geprägte Bewegung hatte zum Ziel, aus Neueinwanderern Landwirte zu machen. Die Bewegung – es gibt auch religiös geprägte Kibbutz-Siedlungen – steckt jedoch seit Jahren in einer Krise. Viele Mitglieder der jüngeren Generation sind abgewandert.