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Auch Bahrain öffnet Luftraum teilweise

Nach Saudi-Arabien gewährt auch Bahrain Überflugrechte zwischen Israel und den Emiraten. Schon bald sollen die ersten Produkte nach Dubai geliefert werden. Unterdessen bereiten sich Hotels auf die künftigen Gäste aus Israel vor.
Eine Boeing 747 von El Al Cargo: Schon bald wird ein solches Flugzeug erstmals High-Tech nach Dubai fliegen

MANAMA / DUBAI (inn) – Nach Saudi-Arabien öffnet nun auch der Zwergstaat Bahrain seinen Luftraum zumindest teilweise für israelische Flüge. Am Donnerstag verkündete eine staatliche Nachrichtenagentur, dass das Land „allen Flügen aus und in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erlauben wird, den Luftraum zu durchqueren“. Die Entscheidung sei nach einer entsprechenden Anfrage aus den VAE gefallen, hieß es demnach aus dem Verkehrsministerium. Israel wird in der Mitteilung nicht explizit erwähnt.

Unterdessen kündigte die israelische „El Al“ ihren ersten Frachtflug nach Dubai an. Am 16. September solle eine Boeing 747 in Richtung Belgien abheben und nach einer Zwischenlandung in Lüttich Dubai anfliegen. Die Maschine werde „landwirtschaftliche Ausrüstung und High-Tech“ an Bord haben, heißt es in einer Mitteilung, aus der zahlreiche Medien zitieren. In Zukunft sollen demnach wöchentlich Cargo-Flüge nach Dubai stattfinden. Der Flughafen könne dabei auch als Drehkreuz für Waren in Richtung Asien fungieren. Bereits am Mittwoch waren mithilfe der deutschen DHL erstmals israelische Produkte auf direktem Weg von Tel Aviv aus in die Emirate geliefert worden.

In den Emiraten bereitet man sich derweil weiter auf die künftigen Gäste aus Israel vor. Die Hotels der Luxus-Gruppe „Habtoor Hospitality“ wollen in Zukunft auch koscheres Essen anbieten. „Habtoor Hospitality“ sei damit die erste Hotelgruppe in den Emiraten, die auch Essen gemäß der jüdischen Speisegesetze zur Verfügung stelle, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Das Essen solle den Stempel der weltweit führenden Zertifikate-Agentur „Orthodox Union Kosher“ tragen.

Abbas leitet Konferenz mit Hamas und Islamischem Dschihad

Unterdessen läuft die palästinensische Führung weiterhin Sturm gegen die Einigung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bei einer Konferenz palästinensischer Parteien am Donnerstag forderte der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, die arabischen Staaten auf, sich an den saudischen Friedensvorschlag von 2002 zu halten. „Die Normalisierungsprojekte werden von den Besatzern als giftiger Dolch benutzt, um auf unser Volk und unsere Nation einzustechen“, sagte Abbas.

An dem Treffen nahmen Medienberichten zufolge Vertreter aller palästinensischen Parteien teil. Hamas-Chef Ismail Hanije und der Anführer des terroristischen Islamischen Dschihads wurden aus Beirut zugeschaltet. Dort war Hanije zuvor zu Gesprächen mit dem Regierungschef Hassan Diab eingetroffen. Zudem will er sich mit Hassan Nasrallah, dem Anführer der libanesischen Hisbollah, treffen.

Normale Beziehungen als „giftiger Dolch“: Fatah-Chef Mahmud Abbas bei einer Konferenz aller palästinensischen Parteien Foto: Wafa
Normale Beziehungen als „giftiger Dolch“: Fatah-Chef Mahmud Abbas bei einer Konferenz aller palästinensischen Parteien

Die säkulare Fatah-Partei von Abbas liegt mit der radikal-islamischen Hamas seit Jahren über Kreuz. Im Vorfeld der Konferenz hatte ein Sprecher von Abbas mitgeteilt, dass es nun darum gehe, „Wege zur palästinensischen Einigkeit auszuloten, um alle Verschwörungen gegen Palästina zurückzudrängen“. „Der Annexions-Plan, Apartheid, Siedlungsaktivitäten und die Judaisierung Jerusalems“ müssten verhindert werden.

Netanjahu dementiert erneut Deal mit Kampfjets

In Israel reißen derweil die Mutmaßungen nicht ab, dass Premierminister Benjamin Netanjahu im Zuge der Normalisierung mit den Emiraten einem Deal zugestimmt hat, wonach die USA F-35-Kampfjets an den Wüstenstaat verkaufen dürfen. Am Mittwoch befeuerte ein Artikel der „New York Times“ erneut entsprechende Spekulationen. Die Zeitung will aus Verhandler-Quellen erfahren haben, dass Netanjahu tatsächlich sein Okay gab.

Am Freitag veröffentlichte der Pressestab des Premiers daher erneut eine Stellungnahme zum Thema. Netanjahu habe „zu keinem Zeiptunkt“ in den „Gesprächen mit den USA“ Israels Zustimmung zum Verkauf fortschrittlicher Waffensysteme erteilt. „Wenn man eine falsche Anschuldigung wiederholt, macht es diese nicht richtiger.“ Zuvor hatte der ehemalige Armee-Chef und Oppositionspolitiker Mosche Ja’alon (Jesch Atid/Telem) Netanjahu als „gefährlich für Sicherheit und Staat“ bezeichnet. Die Likud-Partei des Regierungschefs sprach am Mittag von einer „Kampagne“ der Linken.

Am Freitag telefonierte Netanjahu mit Angela Merkel. Laut einer Mitteilung von Regierungssprecher Steffen Seibert „begrüßte“ die deutsche Bundeskanzlerin dabei die Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zugleich habe sie die Notwendigkeit einer Zwei-Staaten-Lösung unterstrichen. Ebenfalls am Freitag brach Außenstaatsminister Niels Annen zu einem Besuch in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten auf.

Von: ser

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