Wenn beide Seiten ernsthaft und direkt miteinander verhandelten, könne es innerhalb einer Zeitspanne von sechs Monaten bis zwei Jahren Frieden geben, sagte Al-Assad weiter in einem Interview des französischen Fernsehsenders „France2“. Er gehe jedoch nicht davon aus, dass direkte Friedensgespräche noch in diesem Jahr beginnen, da die derzeitige US-Regierung unter George W. Bush keine Vision für einen Frieden in der Region habe.
Im Vorfeld des von Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy initiierten Gipfeltreffens war über einen Händedruck zwischen Israels Premierminister Ehud Olmert und Al-Assad spekuliert worden. Dieser kam jedoch nicht zustande. Die beiden Politiker sprachen nicht miteinander. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, hatte Olmert über den türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan an Al-Assad eine Botschaft übermitteln lassen. Darin habe er Israels Ernsthaftigkeit hinsichtlich der Friedensgespräche beteuert. Aus syrischen Regierungskreisen verlautete hingegen, eine solche Nachricht habe es nicht gegeben.
Auf einer Pressekonferenz bekundete Olmert erneut den Friedenswillen. Er sprach sich für direkte Verhandlungen mit Syrien aus. Diese dürften jedoch nicht auf Kosten der palästinensischen Sache stattfinden, welche höchste Priorität habe.
Am Rande des Mittelmeer-Gipfels kam es zu einem Treffen zwischen Sarkozy, Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Gegenüber der Presse sagte Olmert, Israel und die Palästinenser seien noch nie so nah an einem Friedensabkommen gewesen, wie heute. Sarkozy, der derzeit den EU-Ratsvorsitz inne hat, kündigte unterdessen an, sein Land werde beide Parteien im Nahostkonflikt unterstützen.
An dem Gipfeltreffen nahmen mehr als 40 Staats- und Regierungschefs aus Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten teil.