„Saul Friedländer – ein wandernder Jude, ein rastloser Mensch, der in vielen Ländern der Welt gelebt hat“, heißt es in der Ankündigung der Sendung. „Wo seine Wurzeln sind, weiß er nicht. Professor Saul Friedländer ist Holocaustüberlebender und einer der berühmtesten Holocaustforscher. In dem Film ‚Saul Friedländer und die Geschichte‘ macht er sich auf den Weg in seine Vergangenheit und damit auch auf die schmerzliche Suche nach seiner Identität.“
Friedländer wurde am 11. Oktober 1932 geboren. Der Film von Regisseur Yehuda Yaniv begleitet ihn in seine Geburtsstadt Prag, aus der seine Familie während des Zweiten Weltkriegs vor der Judenverfolgung fliehen musste. Friedländer erzählt über diese Flucht und über seine Zeit in einem katholischen Kloster, in dem ihn seine Eltern bei Nonnen versteckten. Sie wurden in Auschwitz ermordet.
„Erst wenige Tage vor der Weihe zum Jesuitenmönch erfährt Saul Friedländer von seiner jüdischen Identität und Herkunft“, schreibt „Arte“. „Statt sich zum Priester weihen zu lassen, ist er nun wild entschlossen, seine Wurzeln aufzuspüren. Er ist gerade einmal 14 Jahre alt, als er mit dem Waffenschmugglerschiff Altalena nach Israel reist. Um an Bord zu kommen, gibt er sich als älter aus, als er wirklich ist. Später kämpft er im israelischen Unabhängigkeitskrieg und studiert schließlich in Tel Aviv.“
Mittlerweile lebt Friedländer mit seiner Familie in Los Angeles, wo er an der „University of California“ unterrichtet. Als Gastdozent reist er um die Welt. Als erstem Israeli wurde ihm 2008 der Pulitzerpreis in der Sparte Sachbuch verliehen. Im Jahr 2007 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
„Saul Friedländer und die Geschichte“ (Deutschland, 2009)
Sonntag, 13. Juni, um 17 Uhr, Arte
Wiederholungen: 14. Juni, 8 Uhr und 19. Juni, 6.45 Uhr