RAFAH (inn) – Die „New York Times“ hat am Samstag ein Video veröffentlicht, das der ursprünglichen Darstellung der Armee zum tödlichen Beschuss palästinensischer Krankenwagen im Gazastreifen widerspricht. Es stammt vom Mobiltelefon eines der getöteten Sanitäter.
In dem Video ist offenbar zu sehen, dass die Rettungsfahrzeuge vom Palästinensischen Roten Halbmond deutlich markiert waren und mit Blaulicht unterwegs waren. Der stellvertretende Kommandeur des Golani-Bataillons hatte zuvor angegeben, die Soldaten hätten die Rettungswagen nicht erkannt.
Das Militär bemüht sich nach eigenen Angaben, diesen Widerspruch aufzuklären. Am Sonntag präsentierte der Leiter des Südkommandos, Janiv Asor, erste Befunde der internen Untersuchung dem Armeechef Ejal Samir. Dies berichtet die Zeitung „Yediot Aharonot“.
Der Vorfall hatte sich am frühen Morgen des 23. März in Tel al-Sultan ereignet, einem Stadtteil von Rafah im südlichen Gazastreifen. Armeeangaben zufolge legten Soldaten einen Hinterhalt gegen Hamas-Terroristen. Mehrere Krankenwagen und Zivilisten seien zunächst unbehelligt vorbeigefahren. Gegen 4.30 Uhr hätten Soldaten das Feuer auf ein Fahrzeug der Hamas-Polizei eröffnet. Ein Terrorist sei getötet und zwei weitere festgenommen worden.
Hinweis auf mögliche Bedrohung
Gegen 6 Uhr hätten Drohnenoperateure mitgeteilt, dass sich Fahrzeuge näherten, die eine mögliche Bedrohung darstellten. Die Soldaten seien überrascht gewesen, dass die Krankenwagen neben dem Hamas-Fahrzeug hielten. Mehrere „Verdächtige“ seien ausgestiegen. Daraufhin hätten die Soldaten das Feuer auf die Krankenwagen eröffnet, hieß es weiter.
Bei dem Beschuss wurden 14 Menschen getötet, ein Sanitäter überlebte. Laut Militär befanden sich unter den Toten sechs Terroristen. Der Palästinensische Rote Halbmond spricht von acht Sanitätern, fünf Mitgliedern der Hamas-Zivilverwaltung und einem UN-Mitarbeiter.
Folgen Sie uns auf Facebook und X!
Melden Sie sich für den Newsletter an!
Das Militär bestreitet Vorwürfe, die Palästinenser seien hingerichtet und in einem Massengrab verscharrt worden. Nach seinen Angaben haben die Truppen die Leichen eingesammelt und zum Schutz gegen wilde Tiere mit Sand bedeckt, wie es im aktuellen Krieg üblich sei. Dann hätten sie die Vereinten Nationen informiert und die Stelle bekannt gegeben.
UN-Mitarbeiter erschienen am nächsten Tag, fanden aber die Stelle erst einige Tage später. Am 1. April wurden die Leichen aus dem provisorischen Grab geholt. Der Palästinensische Rote Halbmond will das Video an den Weltsicherheitsrat übergeben.
Die Armee hat eine vollständige und transparente Untersuchung angekündigt, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Sie weist immer wieder darauf hin, dass die Hamas Krankenwagen für Terrorzwecke missbraucht. (eh)
6 Antworten
Die Hamas missbraucht Krankenwagen für Terrorzwecke. Die israelischen Soldaten hatten keine andere Wahl.
Der Missbrauch ist unbestritten. Trotzdem vertraue ich einer gründlichen Untersuchung mehr als Deinem Hau-Ruck-Urteil, Alberto.
Doch, Albert sie hatten die Wahl und andere Möglichkeiten.
Ich behaupte nicht, daß Vorsatz im Spiel war, aber zumindest grobe Fahrlässigkeit, und das ausgerechnet von einem Batallion der Golani-Division, einer stolzen und ruhmreichen Einheit der Zahal. Das tut weh, das muss genau untersucht und gegebenenfalls geahndet werden. Es ist einfach nur khara b’leben !!!
Sie hätten zumindest die Fahrzeuge anhalten und sie und die Insassen unter schwerer Absicherung des Ortes und der Umgebung durchsuchen können, selbst wenn man dafür taktische und operative Vorteile hätte aufgeben müssen, so sehen es die Rules of Engagement
vor, und so kenne ich auch die Zahal.
Aber es geht nicht an,deutlich erkennbare Rettungsmissionen im Zuge eines für Terroristen gelegten Hinterhaltes unterschiedslos zusammenzuschiessen,zumal
die ausgestiegenen Sanitäter erkennbar unbewaffnet waren.
Das ist auch für mich ein absolutes NOGO
SHALOM ALEJCHEM
Israel macht seit Jahrzehnten die Erfahrung, daß die Terroristen zivile Einrichtungen, und auch Krankenwagen benützt. Lt. Armee waren sechs Terroristen (in diesem Fall wohl offensichtlich darunter), was ich nirgends in Nachrichten gehört habe… wie immer wird dies von den Medien ausgeschlachtet und Israel steht als der „Buhmann“ da… die Hamaspropaganda wird von der Presse übernommen, alles andere ist/wäre für Journalisten lebensgefährlich (zumindest vor Ort).
Es ist Krieg, es gab wiederholt Situationen, wo sich Israelis unabsichtlich gegenseitig „beschossen haben,“ friendly fire“, bis dahin, dass Geiseln erschossen wurden, da das „Stopp“ des Kommandanten aufgrund des „lauten Geräusche“ (wohl von Panzern)“ vorne“ nicht gehört wurde bzw. die Terroristen in anderen Situationen „alles mögliche und unmögliche“ inszeniert hatten, um israel. Soldaten zu töten, zu entführen…
Das sind Katastrophen, wenn es „unschuldige“ Menschen trifft… wer will es untersuchen? Die UN, irgendwelche „neutrale, antiisraelischen“ Stellen?
Die Wahrheit wissen nur je, die dabei waren, und denen wird wohl eher nicht geglaubt… ich warte auf einen möglichen Artikel in IsraelHeute, dies kommt meines Erachtens der Wahrheit näher.
„bis dahin, dass Geiseln erschossen wurden, da das „Stopp“ des Kommandanten aufgrund des „lauten Geräusche“ (wohl von Panzern)“ vorne“ nicht gehört wurde“ – und warum wurden sie dann erschossen?
Israel muss seit Jahren immer wieder damit rechnen, dass Kliniken, Med. Einrichtungen getarnt sind für Hamss.
ARD/ZDF schlachten Video gegen IL aus. Unsere Opfer erwähnen sie nicht. Gestern 10 Raketen aus Gaza auch nicht.