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Arik Einstein gestorben

TEL AVIV (inn) – Der israelische Sänger Arik Einstein ist am Dienstagabend im Alter von 74 Jahren in Tel Aviv gestorben. Mit seinem Wirken gilt Einstein als einer der Begründer israelischer Rock- und Popmusik.
Der Sänger Arik Einstein ist am Dienstagabend in Tel Aviv gestorben.

Einstein wurde am Dienstagabend in das Medizinzentrum Surasky aufgrund einer Aortenaneurysma eingeliefert. Trotz Operation konnte er aber nicht mehr gerettet werden. „Der Zustand, in dem er eingeliefert wurde, machte es unmöglich, ihn zu retten“, sagte der Leiter des Krankenhauses. „Jetzt gibt es niemanden mehr, der für uns singt.“
Politiker würdigten das Lebenswerk des Sängeres. „Die Lieder, die er schrieb und sang, sind der Soundtrack für Israel“, sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. Der israelische Staatspräsident Schimon Peres erklärte die Bedeutung des Sängers: „Seine Stimme gab den Menschen Halt und umarmte das Land.“

Wegmarken der israelischen Musik

Einstein ist vor allem bekannt für das Album „Die hohen Fenster“ (1967) des gleichnamigen Trios, das Einstein ein Jahr zuvor mit Schmulik Kraus und Josie Katz gründete. Das Album gilt mit seinen eingängigen Liedern wie „Einech Jechola“ („Du kannst nicht“) als Grundstein israelischer Rock- und Popmusik. Das Trio verband dabei den damals in Israel wenig bekannten Folk-Rock mit hebräischen Texten.
Der 1939 in Tel Aviv geborene Musiker war bereits vor der Gründung des Trios ein bekannter Sänger und hatte zwei Soloalben veröffentlicht. Zuvor spielte er bereits in der Unterhaltungs-Abteilung der israelischen Armee. Nach dem Ausstieg aus dem Trio „Die hohen Fenster“ brachte Einstein ein wenig erfolgreiches Soloalbum heraus. Danach produzierte er mit der Band „Churchills“ das Album „Puzi“, das als erstes israelisches Rock-Album gilt. Seine Rock-Phase beendete er mit dem Album „Gutes altes Land Israel“ (1973).
In den frühen 1980ern Jahren gab er bekannt, dass er nicht mehr live auftreten werde, da dies ihm eigentlich nicht liege. „Ich wünschte, ich könnte das Mikrofon nehmen und wie Sinatra singen, aber ich bin nicht im Besitz dessen, was man dazu braucht“, sagte er damals. „Andererseits: Im Studio blühe ich auf.“

Schauspiel und Musik

Einstein hat sich auch als Schauspieler einen Namen gemacht. In den frühen 1970ern war er an der Satire-Reihe „Lol“ („Hühnerstall“) beteiligt, die ähnlich aufgemacht war wie die englische Reihe „Monty Pyton‘s Flying Circus“ und heute eine Kultsendung in Israel ist.
Bis in die 2000er Jahre veröffentlichte Einstein weitere Alben wie „Zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug“ (2004) oder zusammen mit dem israelischen Sänger David D‘Or das Duett „Wie der Wind“ (2006). Im Jahr 2010 war er der meist gespielte Künstler im israelischen Radio. Im Jahr 2010 wurde er in einer Umfrage der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zu den 22 größten Israelis aller Zeiten gewählt.

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